Porsche Boxster verabschiedet sich aus Uusikaupunki
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Doch auch den Grazern droht ab 2010 eine „Auftragslücke“, wenn die Produktion des BMW X3 ausläuft, der mit rund 110.000 Einheiten pro Jahr knapp die Hälfte der Gesamtproduktion ausmacht, meldet die in Wien erscheinende Tageszeitung Die Presse. Außerdem fragt man sich dort, ob nach dem Ende von DaimlerChrysler Chrysler Folgeaufträge für die noch bei Magna Steyr gebauten Modelle Jeep Grand Cherokee oder Chrysler 300C erteilen wird, deren Modellzyklus Anfang kommenden Jahrzehnts erwartet wird. Das Mini Sports Activity Vehicle von BMW (60.000 Einheiten pro Jahr), der Peugeot 308 RC Z (20.000 Stück) sowie der noble Aston Martin Rapide (lediglich 2000 Stück pro Jahr) deckten die Neuaufträge bislang lediglich zu einem Drittel der Rekordproduktion von 2006, heißt es weiter.
Zeitenwende
Mit dem reinen Zusammenbauen von Autos allein könnten auch die Österreicher nicht überleben. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hatten blockfreie Staaten wie Finnland, Österreich oder die Schweiz, ein vitales Interesse daran, zumindest einen Teil der Wertschöpfungskette im Automobilbau ins eigene Land zu bekommen, um ein Stück weit unabhängig von Importen zu werden. In einigen Ländern sorgen hohe Einfuhrzölle für Neuwagen dafür, dass die Konzerne die Autos lieber in Einzelteilen ("Completely Knocked Down") dorthin schicken und vor Ort zusammensetzen lassen. Aber die Luft für reine Auftragsfertiger wird immer dünner: Die großen Autokonzerne haben es verstanden, ihre eigenen Produktionsabläufe so zu optimieren, dass sie vermehrt auch kleinere Serien lieber in Eigenregie als bei einem Auftragnehmer fertigen lassen.
So hat der Presse zufolge Mercedes-Benz den Grazern 2006 die Produktion der Allradversion der E-Klasse „4Matic“ entzogen, obwohl Magna Steyr als Entwickler legendärer Geländewagen wie dem Pinzgauer und Fertiger der Mercedes-G-Klasse eine jahrzehntelange Reputation als Allradspezialist hat.