48 Volt im Mild-Hybrid: Spritsparen auf höherer Spannungsebene

Mildhybride mit 48-Volt-Netz können dazu beitragen, Verbrennungsmotoren effizienter zu betreiben. Doch die höhere Spannung hat noch weitere Vorteile.

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(Bild: VW)

Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Gottfried Weitbrecht
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Der Mildhybrid ist auf dem Vormarsch. Bei den Verbrennern wird er der neue Standard, Modelle ohne die Unterstützung werden künftig eher die Ausnahme sein. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Benzinverbrauch sinkt etwas, gleichzeitig bleiben die Mehrkosten zum Verbrenner ohne Teilelektrifizierung im Vergleich zu einem Plug-in-Hybrid gering. Eine besondere Rolle spielt dabei das 48-Volt-Netz, denn damit steigt die Leistung, nicht aber die Stromstärke.

Hybridantriebe im Pkw

Denn mehr Leistung erfordert eine höhere Spannung, wenn die Stromstärke nicht erheblich steigen soll – die Gleichung P (Leistung) gleich U (Spannung) multipliziert mit I (Stromstärke) lässt sich nicht aushebeln. Eine höhere Stromstärke ist jedoch nicht gewünscht, denn damit müssten Leitungsquerschnitte erhöht und Schutzmaßnahmen für alle, die solche Systeme warten, getroffen werden. Es gibt also gute Gründe für ein 48-Volt-Netz, das gerade in Mild-Hybriden weit verbreitet ist. Wir wollen beleuchten, wo die Vorteile liegen und warum man trotzdem vom 12-Volt-Netz nicht komplett Abschied nehmen will.

Eine Anhebung der Spannung gab es schon in den 1960er-Jahren, als die Neuentwicklungen nicht mehr mit dem damals üblichen Sechs-Volt-Bordnetz, sondern mit einem kräftigeren Zwölf-Volt-System ausgeliefert wurden. Die zunehmende Zahl an Verbrauchern und die höhere Leistungsaufnahme, etwa des Elektrostarters, brachte das Sechs-Volt-Netz an seine Grenzen. Oftmals wurden in kalten Wintern robuste Modelle wie etwa der VW Käfer durch einen kurzen Elektroschock aus einer 12-Volt-Batterie wiederbelebt. Jetzt fordert eine Teilelektrifizierung des Antriebsstrangs nach mehr Power.