Autos der 70er Jahre

Seite 2: Klassiker der 70er von Mercedes, Porsche und Opel

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Nach Audi, BMW und VW kommt hiermit auch Mercedes zu Ehren, die in den 70ern ebenfalls eine ganz Reihe zeitloser Klassiker auf den Markt brachten. Im Jahr 1972 lancierten sie die erste S-Klasse und 1979 den Mercedes G. Fahrzeuge, die bis heute Stückzahl und Margen machen.

Der Mercedes W123 gilt inoffiziell als erste E-Klasse. Die wiederum ist die meistgebaute Fahrzeugreihe bei Mercedes.

(Bild: Daimler)

Doch in den 1970ern betrat noch eine andere Ikone das Rampenlicht: Der W123 – das erste Fahrzeug der oberen Mittelklasse und damit (inoffiziell) die erste E-Klasse. Der W123 erscheint im Jahr 1976 und basierte stark auf der ersten S-Klasse, die bereits vier Jahre früher auf den Markt kam.

Etwa 2,7 Millionen W123 wurden gebaut. Etwa 1,1 Millionen davon gingen in den Export. In den 1970ern wurde die Welt eben zusehends kleiner.

(Bild: Daimler)

Die E-Klasse war üppig ausgestattet und extrem sicher (Knautschzone, Airbag und ABS ab Anfang der 80er). Damit demokratisierte die E-Klasse lebensrettende Techniken und machte sie günstiger. Wie sich zeigte gab es unterhalb der S-Klasse, aber oberhalb der Mittelklasse einen rentablen Markt. 2,7 Millionen Stück des W123 verkaufte Mercedes zwischen 1975 und 1986.

Das mit Abstand beliebteste Modell war die Limousine. 2,4 Millionen Stück wurden von ihr verkauft. Das T-Modell (Kombi) rangiert mit 200.000 auf Rang zwei. Es folgen Coupé, Limousine mit langem Radstand und diverse Sonderaufbauten.

(Bild: Daimler)

So erfolgreich und stilprägend der Porsche 911 auch war, das Management wollte ihn ersetzen. Mit dem 928. Der kam im Jahr 1977 auf den Markt, sein vermeintlicher Vorgänger hätte dann Anfang der 80er heimlich, still und leise aus den Schauräumen verschwinden sollen.

Zwischen 1977 und 1995 verkaufte sich der Porsche 928 insgesamt 62.410-mal.

(Bild: Porsche)

Porsche machte, was Autohersteller bis heute tun, wenn sie etwas "besser“ machen wollen. Sie entwickelten ein Fahrzeug, das größer und stärker war. In diesem Fall den 928. Der hatte mit dem 911er nichts gemeinsam. Statt luftgekühltem Sechszylinder im Heck gab es einen wassergekühlten Achtzylinder in der Front. Zur besseren Achslastverteilung wurde das Getriebe an der Hinterachse montiert.

Echte Fans stehen Veränderungen sehr kritisch gegenüber. Ein wassergekühlter V8, der vorne positioniert ist, war für Porsche-Jünger damals ein Schock.

(Bild: Porsche)

Der 928 war besser ausgestattet, komfortabler und leichter zu fahren als der 911er ... und das gefiel den Fans nicht. Dennoch heimste der Wagen diverse Preise ein (Europas Auto des Jahres, beispielsweise). Weil es Porsche dämmerte, dass die Fahrzeuge nicht miteinander zu vergleichen waren, behielten sie den 928 als Gran Turismo und den 911er als reinrassigen Sportwagen.

Heute ist der Porsche 928 längst ein Klassiker. Die Preise etwa gleichalter 911er erreicht er natürlich nicht.

(Bild: Porsche)

Weil diese Listen unfair sind, fand der Ford Capri keinen Platz unter den Kultautos der 60er Jahre. Den nahm der Ford Mustang ein. Damit ist aber der Bogen zum Manta geschlagen. Denn in den USA ließ ein veritabler Pony-Car-Hype die Kassen klingeln.

Anfangs passten die Motoren nicht zum angestrebten Image des Opel Manta. Unter der Haube ging es gutbürgerlich zu.

(Bild: Opel)

Deswegen sollte auch in Europa einer losgetreten werden. Das gelang zwar nur so mittel, aber eben doch. Auf den erwähnten Capri folgte der Manta von Opel. Die gehörten damals noch zu General Motors, weswegen das Aufgreifen amerikanischer Trends nahelag. Der Opel Manta fuhr dem Capri ab 1970 kräftig in die Absatzzahlen. Weil sich seine Optik außerdem an der eines Rochens orientieren soll (sagt Opel), ballerten Zeitungen das Wortspiel "Capri-Fischer“ raus, als wäre es im Sonderangebot.

Erst Mitte der 70er änderte sich das mit dem GT/E. Der kann mit dem Sechszylinder im Capri mithalten, ist gleichzeitig aber sparsamer.

(Bild: Opel)

Bis 1974 fehlten Opel allerdings die passenden Motoren für den Manta, weswegen der Wagen das optische Versprechen nicht einlösen kann. Erst 1974 kommt der GT/E mit immerhin 105 PS auf den Markt. Der Durchbruch zum Kultauto gelingt dem Manta Anfang der 80er Jahre, als Walter Röhrl mit dem Wagen einige Rennsporterfolge feiert (u.a. ein Klassensieg bei der Rallye Dakar 1984).

Ohne Motorsporterfolge ließen sich in den 1970ern keine Autos verkaufen. Walter Röhrl sorgte für etwas Glamour.

(Bild: Opel)