Marktübersicht: Was Wissensmanagementsysteme leisten

Seite 6: DokuWiki: Flexibilität – oder Bastelpflicht?

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DokuWiki, ebenfalls freie Software, richtet sich ganz offen nicht nur an Firmen, sondern – ähnlich wie MediaWiki – ebenso an freie Projekte, Organisationen und ähnliche Einrichtungen.

Intern folgt es einer Organisationsstruktur, die auf "Namespaces" im DokuWiki-Sprech basiert, in Form und Umfang aber eher den Kategorien in BlueSpice entspricht. Auch in DokuWiki haben Nutzer es also grundsätzlich mit einem Namespace und einer weniger hierarchischen Struktur zu tun. Das Besondere: DokuWiki nutzt keine Datenbank, sondern speichert seine gesamten Inhalte in Textdateien. Das macht das Thema "Suche" fundamental unkompliziert: Wer in DokuWiki etwas sucht, bemüht das webbasierte Äquivalent von grep, unterstützt von einem großen Index.

Unter der Haube setzt DokuWiki auf eine Plug-in-Architektur, um Features per Erweiterung nachzurüsten. Auch eine Website mit der Liste bestehender Erweiterungen existiert. Per Plug-in lässt sich etwa LDAP-Unterstützung oder Support für Active Directory nachrüsten, und zwar jeweils nativ (das Plug-in für Active Directory nutzt also nicht die LDAP-Kompatibilität, die AD bietet). Themes lassen sich bei DokuWiki mittels Template steuern; ähnlich wie bei XWiki kann ein Template einzelne Teile der Oberfläche verändern oder diese komplett umkrempeln.

Erst seit ein paar Monaten steht für das Programm ein neuartiger Editor zur Verfügung, der speziell für DokuWiki entwickelt wurde und auf dem ProseMirror-Framework basiert. Von allen Probanden im Test verfügt DokuWiki damit über den modernsten WYSIWYG-Editor, und tatsächlich gestaltet sich dessen Nutzung im Alltag angenehm und bequem. Andere Editoren lassen sich auf Wunsch aber in Form eines Plug-ins nachladen.

DokuWiki enthält einen WYSIWYG-Editor, der zu den modernsten im Test zählt.

DokuWiki (Download) hinterlässt einen guten Eindruck, bietet aber keine typischen Enterprise-Features. Für Entwicklungsprojekte oder kleine Unternehmen kann es jedoch ausreichen. Wer MediaWiki als zu dröge empfindet und bereit ist, selbst Hand anzulegen, könnte mit DokuWiki glücklich werden.