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Seite 4: XWiki: potente Confluence-Alternative
XWiki existiert bereits länger als Confluence: Seit Anfang 2003 buhlt das Werkzeug um die Gunst der Nutzer und zumindest aus Sicht von Open-Source-Fans spricht für XWiki, dass es wie BlueSpice auf quelloffener Software basiert und Anwender so vor einem Vendor Lock-in bewahrt.
XWiki vereint in seiner internen Struktur Elemente miteinander, die man von Confluence und BlueSpice kennt. Grundsätzlich geht auch XWiki wie BlueSpice von einem großen Namespace aus, innerhalb dessen sich sämtliche Seiten befinden. Anders als bei BlueSpice sind "Nested Pages" aber keine Seltenheit, sondern fixer Bestandteil der Wiki-Struktur. Geschachtelte Seiten fungieren als eine Art Kategorieüberschrift, die eine Hierarchie mit sich bringt – letztlich sind "Nested Pages" damit den Spaces in Confluence sehr ähnlich. Wie BlueSpice bietet XWiki Subwikis für verschiedene Themen, die sich per Rechteverwaltung separat zuweisen lassen. Praktisch vereint XWiki also das Beste aus den Strukturen von Confluence und BlueSpice.
Suchfunktion als Standard
Hinter BlueSpice zurück bleibt XWiki im Hinblick auf die Suchfunktion. Zwar existiert ein Plug-in, das es erlaubt, semantische Begriffe Seiten zuzuordnen. Eine komplette Suchfunktion wie die semantische Suche in MediaWiki und mithin in BlueSpice pro ersetzt das aber nicht. Die normale Suche von XWiki präsentiert sich indes auf der Höhe der Zeit: Sie findet Inhalte zuverlässig, wenn der suchende Anwender Zugriff auf die Bereiche des Wikis hat, in denen die Informationen lagern.
Keine Blöße gibt sich XWiki in Sachen Compliance. Die Anbindung an zentrale Benutzerverzeichnisse gehört seit vielen Jahren zum Lieferumfang und funktionierte im Test so gut wie bei allen anderen Probanden. Für Active-Directory-Anbindungen gibt es sogar ein kommerzielles Plug-in, das über den XWiki-Store zu beziehen ist und diverse Zusatzfeatures von Active Directory implementiert. Die Zuweisung von Berechtigungen für verschachtelte Seiten, Subwikis und einzelne Seiten geschieht in XWiki stets auf der Wiki-Ebene selbst. So lassen sich zwar aus dem zentralen Verzeichnis Mitgliedschaftsinformationen für Gruppen übermitteln. Welche Berechtigungen sich daraus ergeben, entscheidet XWiki aber unabhängig von der Active-Directory-Anbindung selbst.
Vorbildlich gibt sich XWiki beim Theming, denn hier ergeben sich mehrere verschiedene Ansätze. Wer lediglich ein bisschen Make-up auf seinen Seiten benötigt, kann zentrale Elemente wie das angezeigte Logo oder die genutzten Farben verändern. XWiki bietet über Themen aber auch eine deutlich tiefer gehende Möglichkeit zur optischen Veränderung. Dadurch lässt sich die gesamte Optik von XWiki den jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Ein Selbstläufer ist das aber nicht. Wer die Oberfläche anpassen will, wird sich mit Themen wie CSS ausgiebig befassen oder die Arbeit an XWiki-Experten auslagern müssen.
Viel Auswahl bei den Editoren
Beim Page Editing bietet XWiki viel Auswahl. Dem Produkt liegt ein klassischer WYSIWYG-Editor bei, der niemanden vor Herausforderungen stellen wird, der die Arbeit mit Word, LibreOffice Writer oder einem anderen gängigen Schreibprogramm gewohnt ist.
Im XWiki-Extension-Store finden sich aber diverse Editoren, die fast ausschließlich von Drittanbietern speziell für XWiki entwickelt oder daran angepasst worden sind und den Standardeditor ersetzen können. Zum Teil sind diese Editoren dem Standardeditor deutlich überlegen.
Auf der XWiki-Website findet sich ein eigener Extension Store, der sowohl freie als auch Bezahl-Plug-ins listet. An die Vielfalt des Stores von Confluence kommt XWiki dabei nicht heran, doch lohnt es sich, beim Fehlen eines Features einen Blick in den XWiki-Store zu werfen. Denn dass bereits jemand anderes ein Problem hatte und daraus ein XWiki-Plug-in geworden ist, ist nicht so unwahrscheinlich. Generell erscheint die Plug-in-Schnittstelle in XWiki als die versatilste im Test. Einerseits ermöglicht sie es, fast jeden Aspekt von XWiki zu verändern. Andererseits existiert im Netz eine nennenswerte Auswahl an Plug-ins.
(Bild:Â Xwiki)
Das Beste an der Art und Weise, wie XWiki externe Editoren einbindet, ist, dass es den Admin nicht zum Festlegen einer ausschließlichen Option zwingt. Stattdessen kann jeder Nutzer für sich aus einer Liste verfügbarer Editoren festlegen, welchen er verwenden möchte.
(Bild:Â Xwiki)
Das erlaubt es den Anwenderinnen und Anwendern, ihre Arbeitsumgebung in XWiki an die eigenen BedĂĽrfnisse anzupassen.
Insgesamt präsentiert sich auch XWiki (Download) als aktuelles Produkt, das über alle Standardfeatures verfügt und sich problemlos per Plug-in erweitern lässt. Die Open-Source-Software existiert in mehreren Editionen. Geld macht der Hersteller vorrangig mit professionellem Support, die zugehörige Firma heißt XWiki SAS. Zusätzlich gibt es mehrere Firmen in unterschiedlichen Ländern Europas, die ebenfalls an der XWiki-Entwicklung beteiligt sind und Vor-Ort-Support für das Produkt anbieten. Eine komplette Übersicht über die Dienstleister findet sich auf der XWiki-Website.