Moto Guzzi Stelvio: Reiseenduro mit Bestseller-Potenzial

Seite 2: Wassergekühlter V2-Motor

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Der wassergekühlte 1042-cm3-Motor mit Vierventil-Zylinderköpfen und zwei obenliegenden Nockenwellen konnte schon in der V100 Mandello überzeugen, in der Stelvio leistet er ebenfalls 115 PS bei 8800/min und weist eine bis dato bei Moto Guzzis nie gekannte Drehfreude auf. Mit 105 Nm Drehmoment bei 6750/min ist der V2 zudem auch noch durchzugsstark. Die Mehrscheiben-Nasskupplung liegt hinter dem Getriebeausgang, was Bauraum spart und eine hohe Bodenfreiheit ermöglicht. Moto Guzzi behielt die Kühlrippen an den Zylindern bei, auch wenn sie wegen der Wasserkühlung nicht mehr unbedingt notwendig gewesen wären. Zwei mächtige Krümmer winden sich unterhalb der Zylinder in Richtung des Sammlers, der in einen kurzen Endschalldämpfer übergeht.

Moto Guzzi Stelvio (7 Bilder)

Die Verkleidung geht nahtlos in die Tankabdeckung über, was der Stelvio einen cleanen Look verleiht.
(Bild: Moto Guzzi)

Der Kardanantrieb wurde im Vergleich zur V100 Mandello für weichere Lastwechselreaktionen überarbeitet. Auch der optionale Quickshifter, ein beliebtes Extra, soll jetzt sanfter zu Werke gehen. Am Rahmen gibt es vorne nun vier statt zwei Motorhaltepunkte, was ihn um 20 Prozent steifer machen soll, hinten bleibt es bei zwei Haltepunkten. Dass der Heckrahmen angeschweißt und nicht verschraubt ist, wird wohl nur Hard-Enduristen stören. Auch der Lenkkopfwinkel wurde für die Stelvio angepasst, er beträgt 64,4 statt 65,3 Grad. Entsprechend verlängert sich der Radstand von 1475 auf 1520 mm und der Nachlauf von 104 auf 116 mm.

Moto Guzzi gab der Stelvio einen 21-Liter-Tank mit auf die Reise, der angeblich für über 400 km Reichweite sorgt. Dazu gesellen sich die fünf Fahrmodi "Touring", "Rain", "Road", "Sport" und "Off-Road", im Letzteren lässt sich das ABS abschalten. Es sind drei Motormappings, eine dreistufige Motorbremsmomentkontrolle und eine vierstufige Schlupfregelung abrufbar sowie ein Tempomat. Für mehr Sicherheit sorgt die Kurvenlichtfunktion und das automatische Fernlicht, dass sich selbständig wieder auf Abblendlicht umschaltet, sobald ein Sensor den Lichtkegel eines entgegenkommenden Fahrzeugs registriert. Gegen Aufpreis gibt es für die Stelvio als erste Moto Guzzi ein Radarsystem, einen Tempomat mit adaptiver Abstandseinhaltung, Spurwechselassistent, Kollisionswarner und Totwinkelwarner beinhaltet. Auch ein Kurven-ABS ist optional erhältlich.

Den Preis hat Moto Guzzi noch nicht bekanntgegeben. Da die V100 Mandello bei 15.499 Euro startet, dürfte die Stelvio preislich darüber angesiedelt werden. Dank ihres modernen Erscheinungsbildes und des kräftigen Motors, könnten sich auch viele Fahrer für die Stelvio interessieren, die bislang auf anderen Marken unterwegs waren. Immerhin hat Moto Guzzi einen legendären Namen und italienisches Flair zu bieten.