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VW ID. Life: e-Up-Nachfolger als Designstudie

Der VW ID. Life ist ein Showcar, er nimmt also nicht das Design des zukünftigen ID.1 vorweg. Allerdings zeigt er bei der Technik, wohin die Reise geht.

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VW ID. Life

Volkswagen hat auf der IAA Mobility das Showcar ID. Life vorgestellt. Die Studie ist also keine Vorwegnahme des tatsächlichen Designs. Optisch erinnert der ID. Life stark an den Honda-e.

(Bild: VW)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer

Volkswagen hat auf der IAA Mobility die Designstudie des Kleinwagens ID. Life vorgestellt. Der Ausblick ist zuerst eine gestalterische Fingerübung in der Verantwortung von Jozef Kaban, dem neuen Designchef der Marke. Der ID. Life ist also kein optischer Ausblick auf den zukünftigen ID.1. Trotzdem gibt es wichtige technische Eckdaten, die anders als die Form dem Serienauto tatsächlich vorgreifen, und vor allem nennt Volkswagen einen Preis: Bei rund 20.000 Euro soll es losgehen – allerdings erst ab 2025.

Der ID. Life basiert auf der Plattform MEB small. Der Radstand ist hier auf 2,65 Meter verkürzt. Der Elektromotor mit einer Leistung von 172 kW überträgt seine Kraft anders als bei ID.3 und ID.4 auf die Vorderräder. Das sind schlechte Nachrichten für die Traktion. Bei trockener Straße und optimalem Grip soll der ID. Life in 6,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Gut dagegen ist die Batteriekapazität von 57 kWh. Genug elektrische Energie für 400 km Reichweite, sagt Volkswagen.

Wie üblich bei Showcars werden viele Ideen gezeigt, die vielleicht den Weg in das Serienauto finden. Im Innenraum zum Beispiel könnte ähnlich wie im aktuellen Hyundai Ioniq 5 (Fahrbericht) eine vollwertige Steckdose mit 230 Volt Spannung und 16 Ampere Stromstärke eingebaut sein. Die vordere Sitzbank im Showcar ID. Life ist umlegbar, sodass eine zwei Meter lange Liegefläche entsteht. Theoretisch ist der ID. ife damit ein Minicamper.

Der Produktionsstandort für das Serienauto und dessen Batterien wird in Spanien sein. Für das Showcar wurden etliche Natur- und Recycling-Materialien genutzt. Holzspäne im Klarlack funktionieren als natürlicher Farbgeber, erläutert Volkswagen. Einige Textilien sind aus wiederverwerteten PET-Flaschen gemacht und die Reifen bestehen unter anderem Bio-Öl, Naturkautschuk und Reishülsen.

VW ID. Life (9 Bilder)

Der ID. Life zeigt, worauf sich Kleinwagenkäufer ab 2025 einstellen können: Circa 20.000 Euro Grundpreis und Technik auf Basis des MEB Small.

Ralf Brandstätter, CEO der Marke Volkswagen, sagte zur Vorstellung außerdem, dass der ID. Life „over the air“ (OTA)-updatefähig sein soll. Der Vorstandsvorsitzende Herbert Diess hat schon vor Monaten darauf verwiesen, dass die Batterien der Serienautos ID.1 und ID.2 aus LFP-Zellen aufgebaut sein werden. Diese robuste und haltbare Zellchemie kommt ohne Nickel oder Kobalt aus, hat aber eine geringere Energiedichte als heute übliche Standardzellen.

LFP-Zellen werden für den deutschen Markt derzeit nur im Tesla Model 3 Standard Range Plus (Test) eingesetzt. Besonders viel Erfahrung mit diesen soliden Batterien hat auch BYD aus China, wo kürzlich der Kleinwagen Dolphin präsentiert wurde. Im BYD Dolphin wurden die LFP-Zellen dicht an dicht gepackt („Blade“-Technologie), was wegen der hohen thermischen Stabilität möglich ist. Der Dolphin arbeitet zusätzlich mit einer Batteriespannung von 800 Volt. Ob Volkswagen das ab 2025 ähnlich macht, ist offen.

(mfz)