Vorläufer: Skoda zeigt großes E-SUV Enyaq iV
Skoda darf als Erstes jenes E-SUV zeigen, das in ganz ähnlicher Form auch von den anderen Volkswagen-Marken folgen wird. Spannend wird vor allem der Preis.
Stück für Stück entblättert Volkswagen seine Elektromodelle. Auf Basis des Modularen Elektrobaukastens werden in den kommenden Monaten lauter Modelle purzeln, von denen der Konzern vermutet, dass sie formal massenkompatibel sind. Wie schon bei den Verbrennern wird es von Skoda, Seat und VW ähnlich konzipierte Ableger geben, die sich an die gleiche Interessentengruppe wenden – mit feinen Unterschieden. Bei den SUVs darf Skoda zuerst seine Karten offenlegen und zeigt den Enyaq iV unverpackt.
Die technische Basis des Enyaq iV ist vom VW ID.3 weitgehend bekannt und wird nahezu identisch auch für den kommenden VW ID.4 gelten, dessen Produktion gerade angelaufen ist. Fünf Leistungsstufen und drei Batteriegrößen sind geplant:
Die Batterie kann an Wechselstrom dreiphasig mit bis zu 11 kW geladen werden, an Gleichstrom ist bei 125 kW das Maximum erreicht. Das gibt Skoda aber nicht für alle Versionen frei, im Basismodell wird erheblich gemächlicher geladen.
Der Enyaq iV ist ein stattliches Auto geworden. Mit 4,65 Metern Länge und einer Höhe von 1,62 m unterbietet er den Skoda Kodiaq (Test) nur knapp. Der Kofferraum ist mit 585 Liter kleiner als dort, allerdings noch immer voluminöser als bei manchen SUVs dieser Größe mit Verbrennungsmotor. Das Platzangebot für die Passagiere dürfte sich kaum von Kodiaq unterscheiden, der reichlich Raum zum Räkeln bietet. Der Enyaq iV tröstet damit vielleicht den ein oder anderen, der auf einen batterieelektrischen Großserien-Kombi wartet.
Riesiger Bildschirm
Der Innenraum geht bei der Aufteilung der Displays eigene Wege. Vor dem Fahrer sitzt ein 5,3 Zoll Bildschirm, der neben der TFT-Wand, die Skoda in der Mitte aufgetürmt hat, ziemlich winzig erscheint. Auf den ersten Bildern wirkt das freistehende 13-Zoll-Display optisch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Es wird sich zeigen, ob alle Modelle damit aufpreisfrei versehen werden.
Skoda Enyaq iV (14 Bilder)
(Bild: Skoda)
Das gilt auch für das Head-up-Display und einige Assistenten. Der Stauassistent und adaptive Tempomat arbeiten jetzt auch in der Baustelle zusammen. Durch die Anbindung an eine Cloud kann das System auch Verkehrsdaten verarbeiten, die auf Hindernisse hinweisen, die sich während der Fahrt auf der Strecke befinden. Beim Parken kann der Fahrer den Enyaq so "trainieren", dass das Fahrzeug eine bestimmte Parklücke selbsttätig nutzt. In Zukunft wird der Park-Assistent auch beim Rangieren automatisch abbremsen, sobald ein Hindernis erkannt wird. LED-Scheinwerfer sind serienmäßig, Matrix-Licht wird mit ziemlicher Sicherheit gesondert in Rechnung gestellt.
Preisfrage
Die Auslieferung soll Anfang 2021 beginnen. Hier wiederum könnte VW etwas früher dran sein, die ersten ID.4 werden vermutlich noch in diesem Jahr bei den Händlern stehen. Die wohl spannendste Frage wollte Skoda vorab nicht beantworten. Es ist die nach dem Preis. Hier darf heftig spekuliert werden, denn einerseits will der Konzern die neuen E-Modelle rasch in großer Stückzahl in den Markt drücken, andererseits dürfte das Interesse klein sein, sich das gut geölte Geschäft mit den Bestsellern VW Tiguan und Skoda Kodiaq vorzeitig kaputtzuschmeißen. Letzterer ist aktuell laut Preisliste ab 29.000 Euro zu haben. Ein Enyaq iV, der mit Subventionen erheblich günstiger als ein Kodiaq wird, brächte womöglich mehr Kaufwillige aus dem eigenen Kunden-Pool als Volkswagen kurzfristig bedienen könnte.
Lesen Sie auch
Was kostet ein E-Auto?
[Update 2. September 7:00 Uhr]
Skoda hat inzwischen die Preise inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer veröffentlicht. Das Basismodell Enyaq 50 mit 55-kWh-Batterie ist ab 33.800 Euro zu haben. Ab 38.850 Euro ist der Enyaq 60 erhältlich, der zusammen mit dem Enyaq 80 (ab 43.950 Euro) zuerst in den Verkauf kommt.
(mfz)