Vorstellung: Lexus NX

Der zweite Lexus NX geht im November an den Start. Eines ist konstant: Angesichts seiner Qualitäten hätte er mehr Aufmerksamkeit verdient.

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Lexus NX 2021

(Bild: Lexus)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Der NX habe wesentlich zum Wachstum der Marke Lexus in Deutschland beigetragen, so schreibt es Lexus selbst. Angesichts von gerade einmal knapp 800 verkauften Exemplaren im vergangenen Jahr erscheint das als eine tapfere Ansage, denn in diesem Segment verbuchen andere Hersteller fünfstellige Verkaufszahlen. Als selbsternannte Nobelmarke ist Masse natürlich nicht das erklärte Ziel, wobei man sich über etwas mehr Zuspruch sicher nicht beklagen würde. Einen großen Schritt in dieser Richtung erhofft man sich mit dem zweiten NX, der nun vorgestellt wurde und ab November 2021 in Deutschland verkauft werden soll.

Die Chancen, die bisherigen Verkaufszahlen deutlich zu übertreffen, bleiben jedoch übersichtlich, was zunächst einmal nichts mit dem Auto an sich zu tun hat. Das SUV dürfte optisch den Massengeschmack treffen, weil es sich formal nicht allzu weit vorwagt. Die Abmessungen entsprechen ungefähr dem Vorgänger, die Zuwächse bleiben moderat. Mit 4,66 Metern ist er 20 mm länger geworden, ein BMW X3 misst nur ein paar Zentimeter mehr. Ausgeweitet wurde auch der Radstand, der nun 2,69 m erreicht. Das verspricht ordentliche Platzverhältnisse, die aber nicht das Niveau eines Seat Tarraco oder eines Skoda Kodiaq erreichen werden. Das gilt auch für den Kofferraum, der mit 500 Liter vergleichsweise knapp ausfällt.

Der zweite NX ist der erste Lexus, der das „Tazuna“-Armaturenbrett bekommt. Der japanische Begriff beschreibt, so fasst es das Begleitschreiben für die Presse zusammen, wie "ein Reiter sein Pferd mit den Zügeln führt". Nun ja, außergewöhnliche Eleganz war nicht das Ziel, ein hohes Maß an Funktionalität dagegen schon. Alle wichtigen Funktionen sind intuitiv bedienbar, egal ob es nun um Lautstärke, Temperatur oder das Zurückstellen des Tageskilometerzählers geht. Die Zahl der Tasten auf dem Lenkrad ist ebenso so geschickt ausgewählt wie die Größe. Ein Teil von ihnen kann vom Fahrer selbst mit Funktionen belegt werden. Solche Dinge fallen vielfach womöglich erst im Gebrauch auf, zeugen aber von einer Voraussicht, die sicher nachhaltige Wertschätzung erfährt.

Deutlich schneller als bisher sollen die Infotainmentsysteme arbeiten, flinkeren Prozessoren sei Dank. Apple CarPlay lässt sich kabellos einbinden, Android Auto noch nicht. Je nach Ausstattung ist ein 9,8- oder 14-Zoll-Display eingebaut, was sich auch bei direktem Sonnenlicht gut ablesen lassen soll. Sollte das so sein, hätte Lexus vielen Konkurrenten etwas voraus. Neu sind bei Lexus eine natürliche Sprachsteuerung und eine Routenberechnung in der Cloud. Diese setzt eine Internetverbindung samt Datenpaket voraus. Für die ersten vier Jahre ist letzteres inklusive, was danach auf den Kunden zukommt, verrät Lexus derzeit ebenso wenig wie die Preise.

Lexus NX 2021 (16 Bilder)

Die zweite Generation des Lexus NX bleibt in jeder Hinsicht ...

Beim Antrieb hat der Kunde die Auswahl zwischen drei Varianten, wobei der Benziner immer 2,5 Liter Hubraum hat. Damit enden allerdings die Gemeinsamkeiten. Den leistungsverzweigten Hybrid gibt es mit Front- und Allradantrieb. Letzteres setzt Toyota mit einem eigenen E-Motor an der Hinterachse um. Dieser Antrieb hat insgesamt schon 180 kW Systemleistung, doch der zweite übertrifft ihn nochmals erheblich.

Hybridantriebe im Pkw

Er ist als Plug-in-Hybrid ausgelegt, nur mit elektrischer Sekundärachse zu haben und bietet insgesamt 225 kW. Die Batterie hat einen Energiegehalt von 18,1 kWh, was eine Reichweite von 63 km unter den Bedingungen des WLTP ermöglichen soll. Interessant wäre, ob der Toyota-Konzern bei den Ladeoptionen vorn mit dabei ist, doch dazu gibt es noch keine Informationen. Viele Plug-in-Hybride sind auf maximal 3,7 kW an einer Phase beschränkt.

(mfz)