Vorstellung Porsche Taycan-Basismodell: Einstieg erleichtert
Porsche schiebt einen Basis-Taycan nach, der reichlich Leistung bietet, aber ohne Allradantrieb auskommen muss. DafĂĽr ist er etwas weniger teuer.
Porsche hat mit dem Taycan gezeigt, was derzeit möglich ist, wenn man ein Elektroauto außerhalb des momentan üblichen Kostenrahmens entwickelt. Im Ergebnis ist ein Sportwagen entstanden, der nicht nur mit einem herausragenden Fahrwerk und Fahrleistungen glänzt – was wohl die meisten von Porsche auch erwartet hatten. Doch Porsche hat auch rund um den Speicher die Messlatte etwas höher gelegt, wie unter anderem die Spitzenposition im P3 Charging Index zeigt.
Als viertes Modell der Taycan-Baureihe folgt nun das Basismodell, wobei sich das natürlich nicht an durchschnittliche Haushaltseinkommen wendet, sondern einfach an eine sehr zahlungskräftige Zielgruppe, die nur etwas weniger ausgeben will, obwohl sie es in den meisten Fällen wohl könnte. Denn bei einem Grundpreis von 83.520 Euro muss die Kaufkraft schon überdurchschnittlich sein, wenngleich der Einstieg in die Welt des Taycan damit um mehr als 20.000 Euro näher gerückt ist.
Doch wesentlich weniger als 100.000 Euro werden es vermutlich trotzdem nur selten, denn die Kalkulatoren gehen zu Recht davon aus, dass Interessenten an Dingen wie Sitzheizung, Matrixlicht, Wärmepumpe, Ledersitzen und Metalliclack nicht sparen werden, wenn sie sich schon für ein Auto dieser Preisklasse interessieren. Einige Extras können auch nachträglich freigeschaltet oder gar gemietet werden. Dazu gehören die aktive Spurhaltung, die umfassende Sammlung von Assistenten "InnoDrive" und die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung.
Plus-Batterie
Ein mit knapp 6000 Euro recht kostspieliges Extra ist die "Performance Plus"-Batterie, die allerdings ein paar entscheidende Parameter verschiebt. Nenn- und Spitzenleistung liegen damit nochmals deutlich höher, der Energiegehalt der Batterie ebenso.
Performance Batterie | Performance Plus Batterie | |
Nennleistung in kW | 240 | 280 |
Spitzenleistung in kW | 300 | 350 |
maximale Rekuperationsleistung in kW | 265 | |
maximale Ladeleistung DC in kW | 225 | 270 |
Energiegehalt Batterie brutto in kWh | 79,2 | 93,4 |
Energiegehalt Batterie netto in kWh | 71 | 83,7 |
Reichweite im WLTP in km | 431 | 484 |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h in Sekunden | 5,3 | |
Höchstgeschwindigkeit | 230 | |
Wie sich der Verzicht auf den Allradantrieb im Taycan auswirkt, klären wir in zwei Wochen bei einer ausführlichen Testfahrt. Das Basismodell hat von Anfang an Plug & Charge eingebaut, die anderen Taycan bekommen das erst jetzt. Damit kann der Kunde an entsprechend ausgestatteten Ladestationen Strom zapfen, ohne eine Ladekarte oder eine App bemühen zu müssen. Dieser Standard wird sich durchsetzen, es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit. Das versprochene Ladetempo beeindruckt: In gut 22 Minuten kann die Batterie von 5 auf 80 Prozent aufgeladen werden.
Porsche Taycan 2021 (5 Bilder)
Schnell, wenn die Bedingungen ideal sind
Allerdings braucht es dafür eine ganze Reihe von Voraussetzungen: Zum einen muss natürlich die Ladestation eine entsprechende Leistung auch zur Verfügung stellen können, also mehr als 270 kW. Zum anderen muss sich die Batterie in einem Temperaturfenster zwischen 30 und 35 Grad Celsius befinden. Doch selbst abseits solcher Spitzenwerte liegt die Ladekurve über einen vergleichsweise langen Zeitraum der Aufladung bei deutlich mehr als 100 kW.
(mfz)