Wasserweg: Brennstoffzellen-Motorrad Segway Apex H2

Seite 2: Futuristisches Design

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Das Design der Apex H2 zeigt sich deutlich futuristischer als das des Prototyps Apex von 2019. Der wurde damals von einem chinesischen Designer entworfen, der sich selbst nur „JC“ nennt. Ob auch die Apex H2 von ihm stammt, ist nicht bekannt, mit dem damaligen Entwurf hat sie kaum Ähnlichkeit. Es ist nicht ganz klar, ob die Apex H2 noch einen Rahmen besitzt oder ob es sich um ein Monocoque handelt. Das knappe Heck schwebt quasi frei über dem Hinterrad. Der tief sitzende Lenker wird durch einen Schlitz in der Tank-Attrappe geführt und würde den Fahrer in eine sehr gebückte Haltung zwingen.

Auffällig sind die beiden Einarmschwingen, denn auch das Vorderrad wird ähnlich wie bei der Yamaha GTS 1000 aus den 1990er Jahren von einer Einarmschwinge geführt. Die Felgen sind seitlich verkleidet und darunter steckt je ein elektrischer Radnabenmotor, der die Kraft direkt auf die Radachse überträgt. An dem Prototyp der Apex H2 ist ein sehr breiter Vorderreifen verbaut, der hoffentlich so nicht in Serie kommt, denn er würde das Handling deutlich erschweren. In der vorderen Verkleidung mit einem schmalen LED-Lichtband befindet sich ein – vermutlich einstellbarer – Windschild.

Doch bis zur Marktreife der Segway Apex H2 ist es noch ein langer Weg. Eine Brennstoffzelle wandelt Wasserstoff in elektrischen Strom um und ist im Automobilsektor bereits seit einiger Zeit auf dem Markt, etwa in Autos wie dem Toyota Mirai (Test) oder dem Hyundai Nexo (Test). Für den Einsatz in einem Motorrad müsste sie leicht und kompakt konstruiert werden. Zudem kommt das Problem, dass der Wasserstoff in der Patrone unter hohem Druck stehen würde und ihr Austausch entsprechend nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden sollte. Zur Orientierung: Die Betankung eines Autos an Wasserstofftankstellen erfolgt mit 700 Bar Druck.

Als wäre das Wasserstoff-Motorrad nicht Überraschung genug, kündigt Segway sogar schon den Preis für die Apex H2 an: Sie soll rund 10.700 US-Dollar (ca. 9000 Euro) kosten. Das wäre ein verhältnismäßig günstiges Angebot. Zum Vergleich: Das Elektro-Sportbike SR/S von Marktführer Zero mit 14,4-kWh-Batterie und 82 kW maximaler Leistung kostet zurzeit 21.540 Euro, ein Großteil der Kosten entfällt dabei auf die teure Batterie.

Die Segway Apex H2 wäre das erste Motorrad mit Wasserstoffantrieb. Eine Marktreife bis 2023 ist zumindest ehrgeizig, weil bis dahin noch etliche technische Probleme zu lösen wären. Ob es die Apex H2 wirklich geben wird oder wie einige Wasserstoffauto-Projekte klammheimlich wieder in der Versenkung verschwindet, werden wir in zwei Jahren wissen.

(fpi)