Blick ins Heft c't 14/2024: Nextcloud statt Google, Dropbox & Co.

Schon für 5 Euro im Monat lagern Nextcloud-Hoster Ihre Dateien, Kalender et cetera in Deutschland. Oder Sie betreiben Ihre eigene Nextcloud. Wir zeigen, wie.

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Inhaltsverzeichnis

vielen Dank, liebe Leser, für Ihre überwältigend zahlreichen, detaillierten und interessanten Rückmeldungen zu meiner Frage nach einem geplanten Systemwechsel in Richtung Linux. Kurz gesagt: Die meisten sind genervt von Microsofts Gutsherren-Gebaren, viele fühlen sich gegängelt und wollen raus aus der Abhängigkeit von Windows, für die sie auch noch teuer bezahlen. Allein: Nicht allen gelingt die Flucht aus Alcatraz. Ihre Gründe haben wir unten zusammengefasst.

Und weil es gerade so schön ist, haben meine Kollegen Peter Siering, Holger Bleich und Niklas Dierking für die aktuelle c't einen weiteren Umzugshelfer gebaut: Weg von Google, Dropbox und Co., hin zur selbst oder in Deutschland gehosteten Nextcloud. Denn Windows ist ja beileibe nicht das einzige System, das gerne in Ihren persönlichen Daten herumschnüffelt. Auch die großzügigen, vermeintlich kostenlosen Internet-Speicher von Google, Dropbox und Co. analysieren nach Kräften und machen die gewonnenen Erkenntnisse zu Geld – oder sperren kurzerhand Ihr Konto nach dem Fund vermeintlich rechtswidriger Inhalte.

Wer also gerade frische Umuzugsluft geschnuppert hat und Lust auf einen kompletten Tapetenwechsel verspürt, der findet in der aktuellen c’t diverse Wege in die Nextcloud: Für Eilige und Unerfahrene hat Holger Bleich preisgünstige, DSGVO-konforme Hosting-Anbieter getestet, die Ihre Daten in Deutschland lagern. Wer doch lieber die volle Kontrolle haben möchte und etwas (Lern-)Aufwand nicht scheut, bekommt von Niklas Dierking die wichtigsten Tipps, damit die eigene Cloud wie geschmiert läuft und Ihre Geheimnisse für sich behält.

Im Vorfeld seiner Entwicklerkonferenz Build kündigte Microsoft eine neuartige Geräteklasse an: „Copilot+-PCs“ zeichnen sich durch ARM-Chips mit KI-Beschleunigung aus. Erstmals zeigte das Unternehmen Ansätze, wie Windows von der KI profitiert, und reizte prompt die üblichen Skeptiker. 

Windows muss man doch tunen, oder? Nein, muss man nicht! Trotzdem gibt es inoffizielle, minimalistische Windows-Variationen. Was bringen die, wenn man sich auf sie einlässt? 

Ugreen tritt im NAS-Markt als Neuling an. Wir haben das Einstiegsmodell DXP2800 und das günstigste Gerät mit extraschnellem 10-Gigabit-Ethernet DXP4800 Plus gründlich erprobt, auch mit selbst installiertem Linux. Dabei fanden wir viel Licht, aber auch etwas Schatten. 

Für die Radtour nimmt man nicht irgendein Navi, dafür gibt es spezielle Apps. Mit einigen davon können Pedaltreter ziemlich komfortabel Routen planen, archivieren und untereinander austauschen. Vor allem aber verleiht die Smartphone-App ihnen Ortskenntnis und weist sie obendrein auf Sehenswürdigkeiten hin. 

Stau ist auf den Ringstraßen um Peking ein Dauerzustand. Beschleunigung, Reichweite, Ladeleistung? Für die chinesische Kundschaft gelten oft andere Kaufargumente. Trotzdem lässt China in allen E-Fahrzeugklassen die Muskeln spielen und setzt nicht nur untere Preismarken. 

Mucke machen mit der Ukulele? Das kann man auch per App lernen, und der Einstieg ist um einiges einfacher als mit der Gitarre. Apps zeigen, wie man Akkorde spielt und schnell mehr Lieder als „Somewhere over the Rainbow“ draufhat. 

Im Juni muss das Runde ins Eckige, die Fußball-Europameisterschaft läuft. Wir zeigen, wie Sie die Spiele der deutschen Mannschaft möglichst verzögerungsfrei auf den großen Bildschirm beamen. 

Dass das Betriebssystem des Arbeitsgeräts gute Hardware verschmäht und produktives Arbeiten verhindert, weil Microsoft jetzt auch mit Nutzerdaten und personalisierter Werbung Geld verdienen will, klingt schon absurd genug. "Und wir bezahlen in der Firma auch noch Lizenzgebühren dafür", stellte ein Leser konsterniert klar. Kein Wunder, dass meine Frage, ob Sie deswegen auch schon mit einem Umstieg zu Linux liebäugeln, unsere Postfächer überquellen ließ.

Einige haben sich schon längst abgewendet, andere wollen sich die von Microsoft geplante Obsoleszenz ihres Rechnerparks nicht gefallen lassen – und schicken jetzt lieber das übergriffige Betriebssystem in die ewige Obsoleszenz. Die meisten von Ihnen halten Linux mittlerweile für alltagstauglich und bescheinigen der Open-Source-Alternative, die Anforderungen für den privaten Gebrauch abzudecken. "Das habe ich sogar meiner 70-jährigen Oma vertickt. Läuft", stellte ein Leser zufrieden fest.

Bei manchen hakt es trotzdem: Die wesentlichen Hinderungsgründe für einen Einsatz in den heimischen vier Wänden waren Treiberprobleme sowie die bevorzugte Banking- oder Steuersoftware, die nicht unter Linux läuft. Häufig wurden auch Hobbys genannt, die semiprofessionell betrieben werden: Vor allem die Kreativen, also ambitionierte Musiker oder Grafiker, vermissen konkurrenzfähige Linux-Alternativen zu ihrer bevorzugten Zeichen- oder Studiosoftware.

Dieses letzte fehlende Quäntchen hier und da kettet auch viele Firmen an Microsofts Ökosystem. Bei Ärzten läuft die Praxissoftware nur unter Windows, bei Architekten das CAD-Programm. Und auch wenn LibreOffice nach einhelliger Meinung in 90 Prozent der Fälle ein hervorragender Ersatz für Word, Excel und PowerPoint ist, so gibt es vor allem in großen Firmen einen Kreis von Excel-Power-Usern, die mit sehr großen Tabellen und speziellen Berechnungsmethoden hantieren. Sie können für Microsofts Tabellenkalkulation aus einem immensen Fundus an Tutorials und Ressourcen schöpfen, für LibreOffice Calc nicht.

Auch wenn nicht alles glatt läuft: Die zahlreichen Erfahrungsberichte verraten auch, dass Sie meistens eine pragmatische Lösungen gefunden haben. Der Systembetreuer versucht, seinen Kunden so viel Unabhängigkeit wie möglich zu verschaffen. Der ehrenamtliche Mitarbeiter eines Repair-Cafés macht ältere Notebooks mit Linux und etwas Extraspeicher wieder flott, kehrt aber notfalls auch zu Windows zurück, wenn die Peripherie nicht mitspielt.

Und welches Linux soll es dann sein? Das ist einfach Geschmackssache. Viele schätzen den Komfort eines Linux Mint, andere bevorzugen die puren Debian-Distributionen, weil ihnen das Mint-Bedienkonzept inklusive Flatpaks zu sehr in Richtung Windows abdriftet.

(atr)