Ausbau von AMD-Standort Dresden verzögert sich
"Dresden ist und bleibt das Zentrum der weltweiten Produktion von AMD", betonte der Chef von AMD Dresden. Angesichts der schwierigen finanziellen Situation von AMD mĂĽsse man die Ausbauvorhaben aber zeitlich strecken.
Der US-amerikanische Chiphersteller AMD ändert angesichts seiner schwierigen finanziellen Situation die Ausbaupläne für den Standort Dresden. "Wir müssen das Vorhaben zeitlich strecken", sagte der Geschäftsführer von AMD Dresden, Hans Deppe, am Freitag in einem Gespräch mit dpa. "Dresden ist und bleibt das Zentrum der weltweiten Produktion von AMD", betonte er. Die Zahl von derzeit rund 3000 Mitarbeitern werde beibehalten, es gebe keine betriebsbedingten Kündigungen.
"Wegen der nicht berauschenden Ergebnisse des 1. und 2. Quartals mussten die Finanzen genau betrachtet und Korrekturen vorgenommen werden", sagte Deppe. "Alles andere wäre verantwortungslos." Von 1996 bis 2008 wollte AMD rund 8 Milliarden US-Dollar (5,86 Milliarden Euro) in den Standort Dresden investieren. Nach den am Donnerstag bekannt gegebenen Zahlen für das zweite Quartal ist der Chiphersteller weiter in die Verlustzone gerutscht. Sein größter Konkurrent Intel verbuchte dagegen Gewinne.
Der Ausbau der zweiten geplanten Fabrik für 300-Millimeter-Wafer werde nicht in dem eigentlich geplanten Tempo vorangetrieben, sagte Deppe. In höchstmöglicher Geschwindigkeit sollte ursprünglich die 200-Millimeter-Fabrik Fab 30 zur Produktion der größeren Wafer umgerüstet werden. Da die finanziellen Mittel derzeit nicht in dem Umfang zur Verfügung stünden, gehe es langsamer voran. "Der Abschluss des Umbaus war für 2008 gedacht, nun wird er um einige Quartale nach 2009 verschoben", sagte Deppe. "Es gibt aber keine Änderung der Zielsetzung." Die geplante Kapazitätssteigerung am Standort werde es geben.
AMD ist seit 1996 in Dresden ansässig und zählt zu den größten Investoren in den vergangenen zehn Jahren in den neuen Bundesländern. Vor kurzem erst hatte die EU die staatlichen Beihilfen für AMD in Dresden genehmigt. Das Unternehmen hatte den internationalen Ruf des Freistaates als "Silicon Saxony" mit begründet. Zur Branche in Sachsen gehören mittlerweile rund 1500 Firmen mit rund 43.000 Mitarbeitern. Für ein neues Produktionswerk von AMD will AMD in den US-Bundesstaat New York gehen.
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(dpa) / (jk)