Bosch prüft Stellenabbau in seiner Antriebssparte​

1500 Arbeitsplätze will Bosch im Antriebsbereich abbauen. Durch Umqualifizierung soll ein Teil der Mitarbeiter im Unternehmen bleiben. ​

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 88 Kommentare lesen
Fertigung des Fuel Cell Power Modules bei Bosch im Werk Feuerbach​

Fertigung des Fuel Cell Power Modules bei Bosch im Werk Feuerbach

(Bild: Bosch)

Lesezeit: 2 Min.
Von

Bosch gehört zu den Schwergewichten unter den deutschen Zulieferern. Gut 88 Milliarden Euro Umsatz konnte der Konzern, der zahlreiche Geschäftsbereiche hat, im vergangenen Jahr verbuchen. Nun gibt es Überlegungen, in der Antriebssparte einen größeren Abbau von Stellen vorzunehmen. An den Standorten Feuerbach und Schwieberdingen in Baden-Württemberg sehe das Unternehmen einen "Anpassungsbedarf von bis zu 1500 Personalkapazitäten" in den Bereichen Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb, teilte eine Sprecherin mit. Im Klartext: 1500 Arbeitsplätze sollen in diesem Bereich wegfallen. Doch nicht von allen Mitarbeitern will sich der Konzern auch trennen.

Bosch steht laut der Sprecherin in einem engen Austausch mit den Arbeitnehmervertretern. Die Betriebsräte würden vor Entscheidungen strukturiert einbezogen und könnten Handlungsalternativen einbringen. Der Prozess solle sozialverträglich gestaltet werden. "Dabei wollen wir auf die interne Vermittlung von Mitarbeitern in andere Bereiche, auf das Angebot von Qualifizierungsprogrammen für Wachstumsbereiche, aber auch Vorruhestandsregelungen oder freiwillige Aufhebungsvereinbarungen setzen", teilte die Sprecherin mit. Bosch stehe laut der Sprecherin selbstverständlich zu der erst im Sommer 2023 mit Arbeitnehmervertretern geschlossenen Zukunftsvereinbarung, welche betriebsbedingte Kündigungen für knapp 80.000 Beschäftigte in der Zulieferersparte in Deutschland bis Ende 2027 ausschließt.

Als Grund für den geplanten Abbau nannte sie die Transformation der Automobilindustrie, welche mittelfristig große Auswirkungen auf die gesamte Branche habe. Der Übergang zur Elektromobilität erfordere hohe Vorleistungen und gehe mit einem sinkenden Beschäftigungsbedarf einher. Eine schwache Weltwirtschaft, die anhaltende Inflation und negative Wechselkurseffekte verschärften die Situation.

Bosch ist mit dem Jobabbau in der Zuliefererbranche nicht allein. Continental hat Anfang Dezember angekündigt, die Sparte mit Cockpits und Displays für Autos auf den Prüfstand stellen zu wollen. Das Geschäft mit erwarteten 3,5 Milliarden Euro Jahresumsatz werde zunächst organisatorisch selbstständig aufgestellt, um dann Optionen prüfen zu können. Von einem Einstieg eines Investors, einer Gemeinschaftsfirma bis hin zu einem Verkauf oder Börsengang sei alles möglich.

(mfz)