Digitaler Behördenfunk: Vodafone bietet mit und klagt zugleich

Der Handynetzbetreiber gehört zu den Unternehmen, die die Verdingungsunterlagen für den Aufbau des BOS-Netzes bekamen. Zugleich geht Vodafone gerichtlich gegen die Entscheidung des Innenministers vor, den Netzbetrieb an die DB Telematik zu vergeben.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Düsseldorfer Mobilfunknetzbetreiber Vodafone D2 gehört zu den Unternehmen, die die so genannten Verdingungsunterlagen für den Aufbau eines Digitalfunknetzes für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) vom Bundesinnenministerium (BMI) bekommen haben. Dies bestätigte Firmensprecher Jens Kürten gegenüber heise online. Vodafone werde ein Angebot auf der Grundlage seiner BOS-GSM-Technologie abgeben.

Zugleich bestätigte Kürten, dass Vodafone D2 am 1. August Einspruch bei der zuständigen Vergabekammer des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf gegen eine Entscheidung des Bundeskartellamts erhoben hat. Die Wettbewerbshüter hatten Pläne des Bundes gebilligt, den Betrieb des Behördenfunknetzes nicht öffentlich auszuschreiben, sondern freihändig an die DB Telematik zu vergeben -- ein Tochterunternehmen der bundeseigenen Bahn.

Seine Festlegung hatte Bundesinnenminister Otto Schily mit den besonderen Sicherheitsanforderungen an den Netzbetreiber begründet, und das Kartellamt war dieser Auffassung gefolgt. Auch der von ihr geplanten Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) will die amtierende Bundesregierung umfangreiche Befugnisse einräumen, zum Beispiel den Zugang zu Gebäuden von Privatfirmen, wenn sich darin Elemente der BOS-Netzinfrastruktur befinden. Wie erwartet, hat auch die Allianz aus Motorola und T-Systems die Verdingungsunterlagen erhalten. Dies bestätigte inzwischen ein Sprecher der T-Systems gegenüber heise online.

Zur Ausstattung der Sicherheitsbehörden mit Digitalfunktechnik siehe auch: (ssu)