Donnerstag: Milliarden-Zuschuss für Intel, Verhandlungen im Assange-Verfahren

Die bislang größte Förderung des Chips Act der USA geht an Intel. Der Marktführer bekommt fast 20 Milliarden US-Dollar an Zuschüssen und Krediten für vier Chipfabriken. Dafür verpflichtet sich Intel zu eigenen Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Dollar für Bau und Ausbau seiner Halbleiterwerke. Im Londoner Gefängnis könnte sich Julian Assange zu einer geringeren Straftat schuldig bekennen, um freizukommen. Das schlagen seine Anwälte vor. Doch es könnte ein Ablenkungsmanöver der US-Regierung sein. In der EU wird kritisiert, dass App-Betreiber selbst dann Apple Geld geben sollen, wenn sie die Software ohne App-Store direkt für iPhones anbieten. Das dürfte den EU-Wettbewerbshütern nicht passen, denn es widerspreche den Zielen des Digital Markets Act – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Intel wird 8,5 Milliarden Dollar Zuschuss und 11 Milliarden Dollar an Krediten von der US-Regierung erhalten für den Bau und den Ausbau von Chipfabriken in den USA. Die Subventionen sind Teil des "Chips & Science Act" der USA, mit dem die Halbleiterproduktion im eigenen Land gefördert werden soll. Für die jetzt geschlossene vorläufige Vereinbarung mit der US-Regierung verspricht Intel, innerhalb der nächsten fünf Jahre selbst 100 Milliarden Dollar in die Halbleiterwerke an den Standorten in Arizona, Ohio, New Mexico und Oregon zu investieren. Neben den Zuschüssen und Krediten darf Intel 25 Prozent dieser Investitionen von der Steuer absetzen: Intel erhält 8,5 Milliarden Dollar von der US-Regierung für seine Chipfabriken.

"Das US-Justizministerium überlegt, ob es Julian Assange erlauben soll, sich zur geringeren Tat des mishandling of classified information zu bekennen", berichtet das Wall Street Journal. Der ventilierte Deal: Assange bekennt sich schuldig und die übrige Anklage wird fallen gelassen. Jedoch haben Assanges Anwälte keine Anzeichen dafür, dass das Justizministerium tatsächlich dazu bereit ist. Sollte sich Assange aus dem Gefängnis heraus schuldig bekennen, müsste er nicht in die USA überstellt werden, so der Vorschlag seiner Anwälte. Zudem würde er bald freikommen, denn die bisherige Auslieferungshaft würde ihm angerechnet auf seine Haftstrafe: Julian Assanges Anwälte verhandeln mit US-Regierung.

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Die EU-Kommission wird Apples neues Gebührenschema für Apps unter die Lupe nehmen. Es sieht Gebühren selbst dann vor, wenn Kunden Software direkt auf ihren Handys installieren, ohne Mithilfe des App Store. Das hat heftige Kritik der App-Anbieter ausgelöst. Die EU habe "ausgeprägtes Interesse" an Maßnahmen von Gatekeepern, die die Ziele des Digital Markets Act (DMA) letztlich torpedieren, betonte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Dabei nannte die Dänin Apple als konkretes Beispiel. Ihre Behörde wolle untersuchen, ob das neue Gebührenschema des iPhone-Herstellers es "de facto unattraktiv macht, die Vorteile des DMA zu nutzen", sagte Vestager: EU-Wettbewerbskommissarin beäugt Apples neues Gebührenschema für Apps.

Bei der diesjährigen "State of Unreal"-Präsentation hat Epic Games die Unreal Engine 5.4 und die damit einhergehenden Neuerungen angekündigt. Von Beginn an macht die Veranstaltung deutlich, dass Epic Games mit der Unreal Engine 5.4 nicht nur die technischen Grenzen verschiebt, sondern auch eine engere Verbindung zwischen der Welt des Films und interaktiven Medien anstrebt. Der Sieg des mit Hilfe der Unreal Engine erstellten Kurzfilms "War is Over" bei den diesjährigen Oscars unterstreicht das Potenzial der Engine, über die reine Spieleentwicklung hinaus. Die Engine bringt erstmals echte Filmqualität mit Animation, Performance, Innovation: Die Unreal Engine 5.4 im Detail.

Nicht mit der Unreal Engine entwickelt, aber trotzdem erfolgreich ist das inzwischen acht Jahre alte Indiegame "Stardew Valley", das nach dem Update auf Version 1.6 noch mehr Spieler als zuvor an sich zieht. Mit fast 150.000 gleichzeitigen Spielerinnen und Spielern auf Steam konnte die Mischung aus Retro-Rollenspiel und Bauernhof-Simulator ihren eigenen Rekord von knapp 95.000 gleichzeitigen Spielern aus dem Jahr 2021 deutlich überbieten. Stardew Valley liegt damit derzeit auf Platz 10 der meistgespielten Games innerhalb der vergangenen 24 Stunden, nur knapp hinter Dauerbrenner GTA V. Das Update 1.6 bringt eine enorme Zahl neuer Inhalte, Mechaniken und Fehlerbehebungen: Altes Indiegame Stardew Valley bricht mit Update Spielerrekord.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir über den neuen Höchststand der Entlassungen im Tech-Bereich. Woher kommt das? Welche Rolle spielt KI dabei? Und lohnt sich das Berufsfeld der IT noch? Dagegen ist die Fritzbox eine Erfolgsgeschichte und für viele ein Synonym für den Internetrouter. Jetzt ist sie 20 Jahre alt geworden. Doch woran lag es und wie geht es weiter? Zudem erläutern wir, wie US-Versicherer Daten von Autoherstellern nutzen, um Versicherungsprämien festzulegen. Ist so etwas auch bei uns möglich? Sorgt das vielleicht aber auch für mehr Fairness für Autofahrer? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Entlassungen im Tech-Sektor, 20 Jahre Fritzbox, Kfz-Versicherungen.

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Auch noch wichtig:

• Als Kunstprojekt deklariert, veröffentlicht ein Fan alle Ausgaben der damals einflussreichen Zeitschrift des 64er Magazins online. Wie damals gibt es sie auch jetzt regelmäßig nach 40 Jahren Peeks und Pokes: 64er Magazin erscheint nun monatlich im Netz.
• Auch wer die 110 wählt, kann bald bundesweit geortet werden. Die Polizei arbeitet nach der Erlaubnis der Datenschützer an einer schnellstmöglichen Umsetzung: Datenschützer erlauben bundesweite Notruf-Ortung.
• Die SCoPEx-Ballons sollten in der Stratosphäre Erdabkühlungsstrategien erproben. Doch der Chefforscher will nicht mehr: Geoengineering-Projekt aus Harvard wird eingestellt.
• Mittels LoRaWAN vernetzte Nistkästen im Wald geben Einblick ins Brutverhalten heimischer Vögel. Wir zeigen, wie man einen solchen Nistkasten baut: Nistkasten mit Anwesenheitskontrolle bauen.
• US-Forscher haben erstmals knapp 100.000 UFO-Sichtungen geprüft und lokale Faktoren berücksichtigt. So ließen sich gute Beobachtungsbedingungen aufzeigen: Wo man in den USA die meisten UFOs sieht.
• Noch immer grenzt Apple seine Geräte preislich über den enthaltenen Flash-Speicher ab. Trotz geringem Einstiegsumfang wird das herausgestellt in neuer Apple-Werbung: 128 GByte im iPhone kein Grund für Nervosität.
• An manchen Lastschriften kann der Verwendungszweck fehlen. Die Kundschaft soll sich aber nicht sorgen, sagen die Sparkassen: Technischer Fehler bei SEPA-Lastschriften.
• Bei Bosch sollen mehrere Tausend Stellen wegfallen. Der Autozulieferer hält das für nötig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Protestbereitschaft ist hoch: 25.000 Menschen auf der Straße bei großen Demos gegen Bosch-Stellenabbau.
• Die Polar-Smartwatch für Outdoor-Enthusiasten erhält eine Breadcrumb-Navigation und Strava-Routen. Das AMOLED lässt sich auch als Taschenlampe nutzen: Premium-Uhr Polar Grit X2 Pro mit neuen Funktionen und mehr Leistung.
• Selbst mit einer guten Kamera wie dem iPhone sehen Teams-Chats auf dem Mac manchmal merkwürdig rot-stichig aus. Aktuell gibt es nur einen unbequemen Workaround bei Teams auf dem Mac: Videochats mit "Sonnenbrand".

(fds)