ETech: Adobe demonstriert Apollo-Laufzeitumgebung
"Wir hoffen, dass eine Flut von Webkreativität den Desktop erreicht", erklärte Adobes Chief Software Architect während einer Vorführung des Pakets, das Desktop-Anwendunge auf Basis von HTML, Flash, Javascritp/Ajax und CSS ermöglichen soll.
Als Adobes Chief Software Architect Ed Rowe am Donnerstag die Bühne der Emerging-Technology-Konferenz (ETech) in San Diego betrat, wurde er den Besuchern als Chef-Astronaut des Konzerns vorgestellt. Rowe hat sich an solche Witze sicher schon gewöhnt – schließlich leitet er bei Adobe die Entwicklung der Apollo-Laufzeitumgebung, die vor knapp zwei Wochen als Alpha-Version veröffentlicht wurde.
Apollo ermöglicht es Web-Entwicklern, Desktop-Applikationen auf der Basis von HTML und Flash zu erstellen. Beide Formate können zudem beliebig miteinander kombiniert und über Javascript, Actionscript und CSS erweitert werden. "Wir wollen damit nicht den Browser ersetzen, sondern die Webplattform erweitern", betonte Rowe. Er nutzte seinen ETech-Vortrag deshalb, um dem Publikum vorzuführen, wie einfach es ist, bestehende Webapplikationen mit Apollo in Desktop-Software zu verwandeln.
Basis seiner Demonstration war eine simple Ajax-Anwendung, die Nutzern einen vereinfachten Zugriff auf das webbasierte Projekt-Management-System Backpack bietet. Rowe ergänzte die lokal abgespeicherten HTML- und Javascript-Dateien der Applikation um eine knapp zehn Zeilen lange XML-Datei, kompilierte das Resultat mit einem frei verfügbaren Apollo-Kommandozeilen-Compiler und konnte das Ergebnis sofort jenseits des klassischen Browsers als Apollo-Anwendung nutzen. In einem zweiten Anlauf kombinierte er die HTML-Dateien mit Actionscript, die das Programm um Offline-Möglichkeiten erweiterten.
Rowe demonstrierte zudem eine eBay-Applikation, die es bereits auf der Demo07-Konferenz zu sehen gab, ein Google-Maps-Mashup, einen Time Tracker und eine noch nicht veröffentlichte Apollo-Version des visuellen Blogging-Tools Scrapblog. Adobe plant, Apollo 1.0 in der zweiten Jahreshälfte zu veröffentlichen. Zielgruppe der Plattform seien Webdeveloper, sagte Rowe. "Wir hoffen, dass eine Flut von Webkreativität den Desktop erreicht."
Zur sechsten Emerging Technologies Conference siehe auch:
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Zur fünften Emerging Technologies Conference im vergangenen Jahr siehe auch:
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(Janko Röttgers) / (jk)