Elektroauto: Opel Vivaro-e mit 50 oder 75 kWh als Pritschenwagen

Als Karosserievariante seines elektrischen Nutzfahrzeugs Vivaro-e nimmt Opel als erste große Marke in Deutschland demnächst einen Pritschenwagen ins Programm.

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Opel Vivaro-e

Elektrisch liefern geht nun auch mit Pritsche. Als Zielgruppe denkbar: Garten- und Landschaftsbau mit vorwiegendem urbanen Einsatz.

(Bild: Opel)

Lesezeit: 4 Min.

Opels batterieelektrisches Nutzfahrzeug Vivaro-e ist demnächst als Pritschenwagen mit Doppelkabine und Plattformfahrgestell erhältlich, auf der Opel-Website ist das Modell noch nicht gelistet. Für den Umbau mit einem Stahlrahmen hat Opel seinen zertifizierten Partner Schoon Fahrzeugsysteme & Metalltechnik GmbH gewählt. Mit der Mittelhochpritsche können weiterhin die beiden Batteriegrößen 50 oder 75 kWh gewählt werden. Mit der kleineren Batterie beträgt die Nutzlastmaximal 960 kg. Auf den feuerverzinkten Stahlrahmen gibt Opel zehn Jahre Garantie gegen Durchrostung.

Die Karosserie des Opel Vivaro-e wird zu einer Einzelkabine mit einer Sitzreihe und drei Sitzplätzen, der Radstand des Plattformfahrgestells wächst auf 3,27 Meter. Das Kastenmaß der Mittelhochpritsche gibt Opel mit 2,44 x 1,83 x 0,4 Meter (Länge x Breite x Höhe) an, die Ladefläche befindet sich auf 86 cm Höhe über der Fahrbahn.

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Nach seinen Erscheinungsformen "Kombi" und "Kasten" ist der Opel Vivaro-e nun auch als Pritschenwagen erhältlich.
(Bild: Opel)

Zur Einordnung: Das ist etwas mehr als bei den vergleichbaren herkömmlichen Eintonnen-Allrad-Pick-ups, bietet diesen Fahrzeugen gegenüber aber den Vorteil, dass keine Radkästen in die Ladeebene ragen und ermöglicht dadurch eine Beladung auch von der Seite: Für den freien Zugang von allen drei Seiten können die 40 cm hohen Aluminium-Bordwände an den Seiten und am Heck um fast 180 Grad heruntergeklappt werden. Den Aufstieg zur Ladefläche erleichtert ein Klapptritt an der Innenseite der hinteren Bordwand.

Der auf einem Stück gefertigte Ladeboden aus dem branchenüblichen phenolharzverleimten Birkensperrholz mit Außenrahmen aus Blechprofil trägt an den Längsseiten je drei versenkbare Zurrösen mit rechteckigem Profil. Das ist auf eine gute Weise praktisch gedacht, denn die häufig verwendeten runden Ösen schnüren die Gurte ein und behindern so die gleichmäßige Kraftverteilung zwischen den Ösen – und erschwert so die Ladungssicherung.

Die Traktionsbatterie befindet sich platzsparend im Fahrzeugboden unter Ladefläche und Heckfach. Den Raum unter der Ladefläche nutzt ein serienmäßiges, 2,4 Meter tiefes und rund einen Meter breites Fach für Werkzeug oder Kleinteile mit abschließbarem Deckel. Als Zubehör bietet Schoon eine quer hinter die Kabine passende Kiste aus Aluminium-Warzenblech in den Maßen 1,8 x 0,63 x 0,53 Metern. Dieser Zusatzkofferraum wird mit Schnellspannern an den vorderen beiden Zurrösen befestigt und sitzt formschlüssig an der vorderen Ladebordwand - eine zulässige Befestigung nach den Kriterien der Ladungssicherung.

Wie bei Kastenwagen oder Kombi bleibt es bei der Leistung von 100 kW (Dauerleistung 57 kW) und einem maximalen Drehmoment von 260 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit ist wie bei Bus und Kasten auf 130 km/h begrenzt. Die WLTP-Reichweite gibt Opel "je nach Modellvariante" mit bis zu 328 Kilometer für die Version mit dem 75-kWh-Lithium-Ionen-Akku an, das ist der gleiche Wert wie beim geschlossenen Kasten.

An einer Schnellladesäule mit 100 kW Gleichstrom soll sich der 75-kWh-Akku unter günstigsten Bedingungen in rund 45 Minuten bis zu 80 Prozent wieder aufladen lassen. Serienmäßig ist ein 11-kW-On-Board-Charger für Drehstrom. Opel gibt für die Batterie eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometer Laufleistung. Preise nennt Opel noch keine, ein Vivaro-e Cargo ist ab 44.613 Euro inkl. MwSt. (37.490 ohne, nur für Gewerbekunden) erhältlich, den Preis für den Umbau beziffert Opel auf 6890 Euro (zzgl. MwSt. im 2-Rechnungsgeschäft mit Gewerbekunden).

(fpi)