Elektroautos: Fast 100.000 Ladepunkte in Deutschland öffentlich zugänglich
Zur Jahresmitte waren in Deutschland mehr als 97.000 Ladepunkte öffentlich zugänglich. Besonders schnell wächst dabei die Zahl der Schnellladepunkte.
Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektroautos in Deutschland ist im ersten Halbjahr auf fast 100.000 gestiegen. Das hat die Bundesnetzagentur ermittelt, die Behörde hat zum 1. Juli genau 97.495 davon gezählt. Das entspricht einem Wachstum von mehr als 15 Prozent seit Jahresbeginn, überdurchschnittlich stark hat die Zahl der Schnellladepunkte zugenommen. Davon gibt es jetzt 18.577, fast 30 Prozent mehr als am 1. Januar. Insgesamt ist deutschlandweit inzwischen eine Gesamtladeleistung von 3,37 GW öffentlich zugänglich, geht aus den Zahlen noch hervor. Das sind 795 MW mehr als am Jahresbeginn, der Zuwachs beträgt hier 30 Prozent.
Wenige Elektroautos, gute Quoten
Weil bundesweit am 1. Juli laut Kraftfahrt-Bundesamt 1,17 Millionen reine Elektro-Pkw zugelassen waren, kommen rein rechnerisch auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt 12 Elektroautos, ergänzt die dpa. Je nach Bundesland weicht diese Versorgungsquote aber stark ab: Besonders gut ist sie in Sachsen, wo auf einen Ladepunkt in der Öffentlichkeit im Schnitt 7,3 reine Stromer kommen, gefolgt von Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mit je 8,2 sowie Sachsen-Anhalt mit 8,4, ergänzt die Nachrichtenagentur. Die guten Quoten gehen aber auch auf die dort vergleichsweise geringe Zahl an Elektroautos zurück. Ihr Anteil am jeweiligen Pkw-Bestand liegt dort zwischen 1,1 und 1,3 Prozent – das ist lediglich ungefähr die Hälfte des Bundesdurchschnitts.
Die rechnerisch schlechteste Versorgung gibt es im Saarland, wo auf einen Ladepunkt 16,3 reine Stromer kommen, obwohl auch dort ihr Anteil am Pkw-Bestand mit 1,9 Prozent unterdurchschnittlich ist. Bei den drei nach der Zahl der Ladepunkte führenden Ländern schneidet Bayern mit 10,8 Stromern pro Ladepunkt am besten ab. Baden-Württemberg kommt auf 11,3, NRW ist mit 14,4 unterdurchschnittlich versorgt. In Bayern standen zuletzt 20.522 Ladepunkte, in Nordrhein-Westfalen 17.818 und in Baden-Württemberg 17.022. Die drei Länder wiesen auch – in gleicher Reihenfolge – den stärksten absoluten Zuwachs bei den Ladepunkten auf.
Insgesamt deuten die Zahlen der Bundesnetzagentur darauf hin, dass es bei der Inbetriebnahme von Ladepunkten immer schneller geht. Seit Anfang 2017 hat sich deren Zahl insgesamt vervierzehnfacht. Allein 2022 waren über 23.000 neue Ladepunkte hinzugekommen, fast jeder vierte davon ein Schnellladepunkt. In den ersten sechs Monaten des aktuellen Jahres hat sich die Gesamtzahl um weitere 13.000 erhöht, darunter mehr als 4000 Schnellladepunkte. Sollte das bislang erreichte Wachstum weiter anhalten, würde der Rekordwert aus dem Vorjahr also einmal mehr übertroffen werden. Die aktuellen Zahlen gibt es bei der Bundesnetzagentur, dort gibt es auch eine Auflistung aller Ladepunkte.
(mho)