Erster Hybridantrieb der Marke: Familienkombi Dacia Jogger Hybrid 140

Dacia bietet seinen bis zu siebensitzigen Großraumkombi Jogger ab März 2023 auch mit Hybridantrieb an. Der Verbrauch soll um bis zu 40 Prozent sinken.

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Dacia Jogger Hybrid 140

(Bild: Dacia)

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Inhaltsverzeichnis

Dacia bietet seinen Familienkombi Jogger ab März 2023 auch mit Hybridantrieb an. Der Jogger Hybrid 140 soll als erstes Hybridmodell der Marke im Stadtverkehr 80 Prozent der Fahrten rein elektrisch zurückzulegen können und so bis zu 40 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Und zwar "im Vergleich zu einem Fahrzeug mit reinem Verbrennungsmotor bei gleichem Fahrstil", wie Dacia schreibt.

Damit dürfte der Jogger mit alleinigem Benziner gemeint sein, der knapp unter sechs Liter Benzin auf 100 km im WLTP verbrauchen soll. Den Verbrauch des Hybridmodells mit einer Systemleistung von rund 103 kW gibt die Marke des Renault-Nissan-Mitsubishi-Konzerns jedenfalls mit 4,9 bis 4,8 l/100 km an. Die Reichweite vergrößert sich so auf über 900 Kilometer im kombinierten WLTP.

Der leistungsverzweigte Hybridantrieb ist bereits aus einigen "E-Tech"-Renault-Modellen bekannt.

(Bild: Dacia)

Der Antrieb stammt – wie auch die Verbrennungsmotoren – von Renault, er heißt dort "E-Tech" und kam Ende 2020 im Renault Clio auf den Markt. Der Verbrennungsmotor kommt im Großen und Ganzen ohne weitere Modifikation vom gleichen Band wie für die anderen Modelle, der gesamte elektrische Teil des Antriebs steckt in einem eigens entwickelten Schaltgetriebe.

In ihm ermöglichen zwei E-Maschinen eine Vielzahl von Übersetzungen, von denen zwei bei purem E-Antrieb und weitere vier für den Verbrennungs- respektive kombinierten Antrieb nutzbar sind. Dank der E-Maschinen kann ein Anlasser wegfallen, aber auch eine Anfahrkupplung ist unnötig und sogar Synchronkörper werden überflüssig. Damit ist das Hybrid-Getriebe trotz der beiden Motoren kompakter als das manuelle Schaltgetriebe.

Dem Fahrer wird das von Automatik-Fahrzeugen gewohnte Wählschema präsentiert.

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Viel entscheidender ist jedoch, dass ein Elektronenhirn die E-Maschinen stets so steuert, dass der Verbrennungsmotor so häufig wie möglich unter hoher Last arbeiten muss, denn dann ist er am effizientesten. Den verbrauchssteigernden und verschleißbehafteten Anfahrvorgang nimmt ihm der große Elektromotor sogar immer ganz ab. Das bedeutet auch, dass der Wagen so oft es geht elektrisch bewegt wird – mit stehendem Verbrennungsmotor. Dank Rekuperation (mit eigenem Modus für vorwiegendes Einpedalfahren) kann auch beim Bremsen Energie in die 1,2 kWh fassende 230-Volt-Batterie zurückgespeichert werden.

Hybridspezifische Anzeige im Instrument

(Bild: Dacia)

Vorteile beim Fahren seien das ab Stillstand vorhandene maximale Drehmoment, fast unmerkliche Schaltvorgänge und das lautlose elektrische Fahren, wie Dacia schreibt. Unsere Erfahrungen mit einem Renault Megane 160 mit dem gleichen Antrieb zeigten, dass sich das Versprechen wegen der heute ungewohnt großen Drehzahlsprünge zwischen den Gangstufen zumindest nicht vollkommen umsetzen lässt. Bei einem eher nutzorientierten und deutlich weniger teuren Auto wie dem Dacia Jogger dürfte die Erwartungshaltung aber nicht ganz so hoch liegen.

Wer über die Vorgänge unter der Haube informiert werden möchte, kann sie sich auf dem 7-Zoll-Bildschirm anzeigen lassen: Wie bei Hybridautos üblich lässt sich der Ladezustand der Antriebsbatterie, die verbleibende Reichweite und der Energiefluss abrufen.

Wohnlich mit Hartplastik – so bleibt das Interieur

(Bild: Dacia)

Laut Dacia werden mehr als die Hälfte der Jogger in der 7-sitzigen Konfiguration gekauft und die Fünfsitzer für den großen Laderaum geschätzt. Die neue Hybridversion soll daher ohne Einbußen beim Laderaum den gleichen großzügigen Innenraum bieten, schreibt Dacia. Man habe die Integration der Antriebsbatterie von Anfang mitgedacht. Sie hängt unter dem Fahrzeugboden im Bereich des Reserveradfaches, wo sich bei der bereits erhältlichen bivalenten Autogas-Motorisierung TCe 100 ECO-G der LPG-Tank befindet. Das bedeutet allerdings auch, dass die beiden Modelle mit alternativen Antrieben ab Werk kein vollwertiges Reserverad mitbekommen.

Das Raumangebot soll zumindest gegenüber der LPG-Version nicht schrumpfen. Ein wichtiges Argument für den Jogger.

(Bild: Dacia)

Der Jogger Hybrid 140, der ab März 2023 zum Preis ab 23.800 Euro ohne Überführung bei den Händlern stehen wird, ist ab Januar 2023 bestellbar. Dacia gewährt auf die Batterie des Jogger Hybrid 140 eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometern.

(fpi)