Freitag: Google hilft bei Copyright-Klagen wegen KI, EU-Ermahnung für TikTok

Google-Support bei KI-Klagen + TikTok-Ermahnung wegen Hassvideos + Vorgehen gegen Hass im Netz + Milchstraße weniger massiv + Samsung wieder mit Exynos-Chips

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Copyright-Symbol vor Code und Vorhängeschloss; Freitag: KI-Entschädigung, TikTok-Hassvideos, Netzhass-Vorgehen, Milchstraße-Masse & Samsung-Umkehr

(Bild: deepadesigns / shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Nutzer von Googles Duet AI und Vertex AI sollen Produkte Künstlicher Intelligenz bedenkenlos einsetzen können. Der Konzern übernimmt deshalb die Kosten eventueller Copyright-Klagen, aber der Googles Chatbot Bard bleibt außen vor. Derweil knöpft sich EU-Kommissar Thierry Breton nach Meta und X nun TikTok vor und fordert mit Verweis auf EU-Regularien ein schärferes Vorgehen gegen Hass im Netz. Anlass sind mögliche Geiselvideos aus dem Gaza-Konflikt. Hass im Netz beschäftigt auch die deutsche Justiz. Das NetzDG gilt zwar nicht mehr für große Plattformen, doch die Justiz führt darauf basierende Bußgeldverfahren gegen Telegram und X fort und setzt auf Kontosperren – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Google will Kunden vor den Folgen möglicher Urheberrechtsklagen schützen, sollten diese aufgrund der Nutzung von Google-Produkten mit Künstlicher Intelligenz vor Gericht gezogen werden. Google verspricht dabei einen zweigleisigen Ansatz, der branchenweit einmalig sei. Entschädigungen gibt es nicht nur, sollten die von der KI produzierten Ergebnisse gegen Copyright verstoßen, sondern auch bei Klagen gegen die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Training-Daten für die KI. Die Verwendung künstlicher Intelligenz sehen viele Unternehmen als Risiko, basiert die KI doch auf dem Training von Daten aus dem Internet, die urheberrechtlich geschützt sein könnten: Google-Nutzer werden bei Urheberrechtsverletzungen durch Google-KI entschädigt.

Der EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, der Franzose Thierry Breton, hat am Donnerstag TikTok wegen der Verbreitung von Desinformationen auf seiner Plattform nach dem Angriff der Hamas auf Israel zur Rede gestellt. Zuvor hatte Breton bereits X (vormals Twitter) und Meta zum Handeln aufgefordert. Der EU-Kommissar soll dem CEO von TikTok 24 Stunden Zeit gegeben haben, um die Bemühungen zur Entfernung illegaler und schädlicher Inhalte von der Kurzvideo-App zu verstärken und so den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen. Bei Verstößen drohen saftige Geldbußen: EU-Kommissar ermahnt nach Meta und X nun auch TikTok im Gaza-Konflikt.

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In die gleiche Kerbe schlägt auch die deutsche Justiz. Das Setzen der hiesigen Politik auf eine nationale Meldepflicht für strafrechtlich relevante Inhalte auf Google, Meta mit Facebook und Instagram, TikTok und Twitter im Kampf gegen Hass und Hetze hat sich zwar spätestens mit dem Greifen des Digital Services Act mit EU-weiten Vorgaben zunächst für die großen Plattformen als weitgehend illusorisch herausgestellt. Das hierzulande einschlägige Netzwerkdurchsetzungsgesetz soll zudem bald größtenteils aufgehoben werden. Dennoch führt das Bundesamt für Justiz etwa die bereits eingeleiteten Bußgeldverfahren gegen Telegram und X fort. Laut Justizministerium ist ein ganzheitliches Vorgehen gegen Hass im Netz nötig.

Die Masse der Milchstraße ist womöglich um mehr als eine Billion Sonnenmassen geringer als bislang angenommen. Eine Erklärung wäre, dass unsere Heimatgalaxie drastisch weniger Dunkle Materie enthält als gedacht. Das ist das Ergebnis einer Analyse des dritten Datensatzes des Weltraumteleskops Gaia. Ferner wurde nun öffentlich gemacht, dass das revolutionäre Instrument in dem Kugelsternhaufen Omega Centauri eine halbe Million neuer Sterne entdeckt, die Umlaufbahnen von 150.000 Asteroiden im Sonnensystem vermessen, die größte Datenbank veränderlicher Roter Riesensterne erstellt und fast 400 mögliche Gravitationslinsen gefunden hat: Laut Weltraumteleskop Gaia ist die Masse der Milchstraße drastisch kleiner als angenommen.

Samsung designt wieder eigene System-on-Chips (SoCs) für Smartphones. Den Exynos 2400 hat der Hersteller nach einer einjährigen Pause kürzlich angekündigt. Er kommt voraussichtlich in der Smartphone-Baureihe Galaxy S24 unter. Nach alter Tradition dürfte das zumindest bei den europäischen Versionen der Fall sein. Nach den durchwachsenen Ergebnissen des Exynos 2200 (Galaxy S22) hat Samsung beim Galaxy S23 ausschließlich Qualcomms Snapdragon 8 Gen 2 eingesetzt. Zumindest mit diesem Prozessor kann es der neue Exynos 2400 laut ersten Benchmarks aufnehmen, teilweise überholt er ihn auch: Samsung kehrt beim Galaxy S24 zu eigenen Exynos-Chips mit RDNA3-GPU zurück.

Auch noch wichtig:

(fds)