Gaming-Superstar Playerunknown: "Battlegrounds soll 10 Jahre bleiben"

Seite 3: 9 Monate für eine Karte, Loot-System, Neue Waffen

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heise online: Zur bisherigen Karte sollen noch zwei weitere folgen: die Wüstenkarte "Desert Map" mit Wild-West-Szenario und eine Adria-Insel. Die Desert Map soll aber nur ein Viertel der Größe der bisherigen Karte haben, ist das nicht zu klein?

Greene: Nein, die ist genau so groß, 8×8 km². Sie sollte ursprünglich tatsächlich nur 4×4 km² groß sein, aber wir haben uns dagegen entschieden. Das war letztendlich zu klein für ein Battle Royale mit 100 Spielern.

heise online: Wann geben Sie die Karte frei?

Greene: [lacht] Ich habe absolut keine Ahnung.

heise online: Noch vor der Vollversion?

Greene: Nein, um Gottes Willen, nein. Eine Karte dieser Größe zu erstellen dauert zwischen sechs und neun Monaten. Und so richtig angefangen haben wir erst vor einem Monat.

Es dauert so lange, weil vieles einfach per Hand platziert wird. Gebäude zu arrangieren, Städte zu designen, das dauert und benötigt Ressourcen. Wir arbeiten so schnell wir können und erweitern auch deshalb unser Team.

heise online: Wie viele Leute arbeiten an einer solchen Karte?

Greene: In Madison [Wisconsin/USA, Anm.d.Red.] arbeiten dafür acht Designer, in Korea sind es noch einmal 15 bis 20. Die entwickeln zwar nicht alle direkt an der neuen Map, es sie erstellen die Assets, etwa Bäume und Gebäude. Das dauert wirklich lange.

Die zweite Karte "Desert Map" erscheint nach der Vollversion.

(Bild: Brendan Greene)

heise online: Wie werden die Ausrüstungsgegenstände, das Loot, auf der Karte platziert?

Greene: Wir definieren zunächst Loot-Spawners [vordefinierte Punkte, an denen Gegenstände erscheinen können, Anm.d.Red.] in den meisten Gebäuden. Dann spielen Level-Designer zwei bis drei Monate, um herauszufinden, wo welches Loot auf jeden Fall auftauchen sollte.

heise online: Loot erscheint also nicht nach dem Zufallsprinzip?

Greene: Nur zu einem gewissen Grad. Das Loot-System kommt noch aus Arma-3-Zeiten. Es enthält eine gewisse Portion Zufall, aber in Grenzen. Spieler sollen das Gefühl bekommen, dass sie auch in einer vereinsamten Hütte eine Top-Waffe finden können.

Das Loot-Spawning-System ist kompliziert und wir arbeiten die ganze Zeit am Balancing. Es ist vorab festgelegt, wie viele Waffen welchen Typs auf der Karte erscheinen dürfen. Diese Werte können wir verändern. Ein Data-Science-Team von sechs Leuten kümmert sich darum, die richtige Mischung zu finden.

Und das ist gar nicht so einfach, weil sehr subjektiv.. Als Spieler kannst du zehn Runden spielen und nichts Ordentliches finden und dann kommen plötzlich zwei Runden mit Top-Waffen. Meine Erfahrung: Beschwerst du dich über das Spiel, wird es dich bestrafen. Ärgert euch nicht so viel, und ihr findet die besten Waffen. [lacht]

heise online: Wollen Sie neue Waffen hinzufügen?

Greene: Vier neue Waffen sind geplant. Für die künftige Desert Map gibts auch neue Fahrzeuge und zum Wild-West-Szenario passende Waffen.