Hewlett-Packard bekräftigt Prognosen trotz düsterer Konjunkturaussichten

Das Umfeld sei schwierig, meinte HP-Chef Mark Hurd zur aktuellen Lage der Welt- und US-Wirtschaft. An seinen Ergebnis- und Umsatzprognosen will der Konzern aber festhalten, zuletzt profitierte er von stark steigenden Notebook-Verkäufen.

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  • dpa

Der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard (HP) will nach einem Gewinnsprung im abgelaufenen Geschäftsjahr den düsteren Konjunkturaussichten auch künftig trotzen. Das Umfeld sei schwierig, räumte HP-Chef Mark Hurd am Montag nach US-Börsenschluss ein. Der Konzern bekräftigte aber seine jüngsten Ergebnis- und Umsatzprognosen. Zuletzt profitierte der Konzern erneut von stark steigenden Notebook-Verkäufen und dem wachsenden Service-Geschäft.

Im HP-Geschäftsjahr 2008, das am 31.10. endete, steigerte HP den Umsatz auch durch die Übernahme des IT-Dienstleisters Electronic Data Systems (EDS) um 13 Prozent auf 118,4 Milliarden Dollar. Bereinigt um Währungseffekte wuchs der Umsatz um 8 Prozent. Der Nettogewinn kletterte um fast 15 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar.

Im vierten Geschäftsquartal fiel der Nettogewinn im Vergleich zum gleichen Quartal des vorherigen Geschäftsjahrs dagegen leicht um zwei Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. Das Ergebnis belasteten unter anderem Abschreibungen und Kosten durch den EDS-Kauf. HP streicht im Zuge der Übernahme weltweit fast 25.000 Stellen. In Deutschland fallen binnen der nächsten zwei Jahre 1400 Jobs weg. Für HP arbeiten in Deutschland bisher 8500 und für EDS weitere 4200 Beschäftigte.

Der Umsatz kletterte im Schlussquartal um 19 Prozent auf 33,6 Milliarden Dollar. Ohne EDS stiegen die Erlöse um fünf Prozent. Die Notebook-Umsätze legten um 21 Prozent zu, dagegen fielen die Erlöse bei Desktops, Druckern und Servern. Die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika war dank des starken Euros größter Wachstumstreiber (plus 22 Prozent). Mehr als zwei Drittel der Umsätze erzielt HP außerhalb der USA.

Der Dow-Jones-Konzern hatte bereits vor knapp einer Woche überraschend erste Zahlen zum vergangenen Quartal sowie seine Prognose für das bereits laufende Geschäftsjahr bekanntgegeben. HP übertraf die Erwartungen der Experten. Der nächstgrößte Wettbewerber Dell kämpft hingegen infolge der Finanzkrise mit einer schwächeren Nachfrage und sinkenden Gewinnen. HP sieht sich mit einer breiteren Produktpalette als Dell für Krisenzeiten besser gerüstet. Rund zwei Drittel seiner Umsätze erzielt HP abseits von PCs und Notebooks etwa mit IT-Lösungen und Service.

Im weltweiten PC-Geschäft kommt HP nach den jüngsten Daten des Marktforschers Gartner auf einen Marktanteil von 18,4 Prozent vor Dell mit 13,6 Prozent. Auf Platz drei holte der taiwanesische Computerbauer Acer mit mittlerweile 12,5 Prozent deutlich auf.

Umsatz und Gewinnentwicklung
bei Hewlett-Packard in US-Dollar
(Das Geschäftsjahr beginnt jeweils Anfang November)
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
3/02 16.530 Mio. –2.030 Mio.*
4/02 18.050 Mio. 390 Mio.
1/03 17.900 Mio. 721 Mio.
2/03 17.890 Mio. 659 Mio.
3/03 17.350 Mio. 297 Mio.
4/03 18.900 Mio. 862 Mio.
1/04 19.500 Mio. 936 Mio.
2/04 20.100 Mio. 884 Mio.
3/04 18.900 Mio. 586 Mio.
4/04 21.400 Mio. 1.100 Mio.
1/05 21.500 Mio. 943 Mio.
2/05 21.600 Mio. 966 Mio.
3/05 20.759 Mio. 73 Mio. **
4/05 22.913 Mio. 416 Mio.
1/06 22.659 Mio. 1.227 Mio.
2/06 22.554 Mio. 1.456 Mio.
3/06 21.890 Mio. 1.375 Mio.
4/06 24.555 Mio. 1.697 Mio.
1/07 25.082 Mio. 1.547 Mio.
2/07 25.500 Mio. 1.770 Mio.
3/07 25.377 Mio. 1.779 Mio.
4/07 28.293 Mio. 2.164 Mio.
1/08 28.467 Mio. 2.133 Mio.
2/08 28.262 Mio. 2.057 Mio.
3/08 28.032 Mio. 2.027 Mio.
4/08 33.603 Mio. 2.112 Mio.
* Erstes Quartal nach der Fusion mit Compaq.
** Eingerechnet sind einmalige Steuerbelastungen von 988 Mio. US-Dollar.

(dpa) / (jk)