Mittwoch: Kryptoautomaten in Deutschland geschlossen, Datenleck bei Flightaware
Razzia gegen Krypto + Systemfehler im Flugtracking-Dienst + Copyright-Klage gegen Anthropic + Götterspiel von Molyneux + Gamescom mit Civ 7 und Borderlands 4
Eine Viertelmillion Euro und 13 Kryptowährung-Automaten hat die Bafin beschlagnahmt. Mit deutschlandweiten Razzien gehen Behörden gegen illegale Geräte dieser Art vor, denn der Betrieb unterliegt dem Kreditwesengesetz und bedarf einer offiziellen Erlaubnis der Behörde. Diese befürchtet Geldwäsche. Derweil wurde der Datenschutz bei Flightaware durch einen "Konfigurationsfehler" ausgehebelt. Das ermöglichte den Zugriff auf persönliche und teilweise sogar sensible Daten registrierter Nutzer. Das Datenleck beim Flugtracking-Dienst bestand bereits seit mehr als dreieinhalb Jahren und wurde jetzt erst geschlossen. Gerade erst eröffnet wurde eine Klage von Buchautoren in den USA. Diese werfen KI-Anbieter Anthropic vor, dass ein erheblicher Teil der Trainingsdaten für Anthropics KI aus illegal kopierten Büchern bestehe. Sie berufen sich dabei auf Paper von Anthropic-Mitarbeitern und verlangen Entschädigung – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Tauschautomaten für Kryptowährungen sind häufig illegal. 13 solche Geräte hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen nun in mehreren deutschen Großstädten beschlagnahmt. Darin enthalten war knapp eine Viertelmillion Euro in bar, die ebenfalls einbehalten wird. "Das Wechseln von Euro in Krypto-Währungen und umgekehrt stellt gewerbsmäßigen Eigenhandel oder ein Bankgeschäft dar und benötigt deshalb laut Gesetz die ausdrückliche Erlaubnis der Bafin", teilt die Behörde mit. Die letzte bekannte Razzia der Behörden gegen Kryptoautomaten erfolgte vor vier Jahren. Gründe für die Genehmigungspflicht sind Gefahr von Geldwäsche, Schutz des Finanzsystems und Verbraucherschutz: Deutsche Kryptowährungs-Automaten beschlagnahmt.
Bei Flightaware gab es ein Datenleck, aber wohl ohne Cyberangriff. Der Flugtracking-Dienst macht einen Konfigurationsfehler dafür verantwortlich, dass eine Vielzahl persönlicher und teilweise sensibler Daten von registrierten Nutzern einsehbar waren. Dazu gehören etwa Sozialversicherungsnummern und die letzten Ziffern der Kreditkartennummer. Flightaware empfiehlt den Nutzern, die Passwörter zu ändern. Der Datenschutzvorfall wurde Ende Juli entdeckt und sofort behoben, aber die Daten waren offenbar bereits seit Anfang 2021 abrufbar, also mehr als dreieinhalb Jahre lang: Flugtracking-Dienst Flightaware warnt Nutzer vor möglichem Datendiebstahl.
Drei Buchautoren haben Klage gegen den KI-Anbieter Anthropic PBC erhoben. Die Urheber werfen Anthropic vor, systematisch und rechtswidrig Copyright-geschützte Bücher zu kopieren und diese dann zum Training Künstlicher Intelligenzen zu missbrauchen. Damit verletze das Unternehmen US-Copyright. Die Klageschrift verweist auf ein von Anthropic-Mitarbeitern verfasstes Paper vom Dezember 2021, wonach 32 Prozent eines riesigen Trainingsdatensatzes aus "internet books" bestehe, was ein Codewort für illegal aus dem Internet geladene Bücher sei. Die Kläger beantragen die Zulassung als Sammelklage und fordern Unterlassung, Schadenersatz sowie Abschöpfung der Bereicherung: Copyright-Sammelklage gegen Anthropic.
Gestern Abend wurde die Gamescom in Köln eröffnet. Dabei meldete sich auch Entwicklerlegende Peter Molyneux zurück. Er machte sich mit "God Games" wie "Populous" und "Black & White" einen Namen, dann führte sein Weg zu NFTs und Handyspielen. Doch jetzt kündigte Molyneux mit "Masters of Albion" ein neues Videospiel an. Es handelt sich um ein God Game, das bewusst albern gestaltet wurde. Der Trailer zeigt, dass Spieler nicht nur kleine Städte und Häuser, sondern auch einzelne Items individuell zusammenstellen können. So kann man seinen Helden etwa Schwerter mit Brotklinge basteln, ihnen individuell Sandwiches schmieren oder Ratten in die Pastete hauen: Peter Molyneux meldet sich mit albernem Götterspiel "Masters of Albion" zurück.
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Ein weiteres Highlight der Gamescom-Eröffnungsshow war "Civilization 7". Dieses Spiel wird etwas weniger bunt aussehen als der Vorgänger, dessen cartooniger Grafikstil bei langjährigen Fans nicht immer gut ankam. Im ersten Gameplay-Video der Entwickler von Firaxis zeigte sich "Civ 7" mit etwas realistischerer Grafik. Zwar sehen Städte und Herrscher immer noch etwas abstrahiert aus, aber die knalligen Farben und überzeichneten Proportionen der Figuren scheinen der Vergangenheit anzugehören. Das Video zeigte neben antiken und mittelalterlichen Städten auch jüngere Zeitepochen mit Panzern, Raketenstarts und Atombomben: Firaxis zeigt erste Gameplay-Szenen aus "Civilization 7".
Bis zur siebten Folge dürfte es noch dauern, aber sechs Jahre nach "Borderlands 3" soll ein neuer Serienableger auf den Markt kommen: Zur Eröffnung der Gamescom hat das US-Entwicklerstudio Gearbox einen ersten Render-Trailer zu "Borderlands 4" gezeigt. Im Trailer sind keine Gameplay-Szenen zu sehen, das Video zeigt lediglich vorgerenderte Szenen. Bekannt ist bislang nur der Release-Zeitraum: "Borderlands 4" soll 2025 auf den Markt kommen, einen genauen Termin gibt es noch nicht. Am Ende des Trailers sind die Release-Plattformen zu sehen. "Borderlands 4" erscheint demnach für PC, Xbox Series X/S und Playstation 5: Gearbox entwickelt "Borderlands 4".
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Auch noch wichtig:
- Wer die Standard-iPhones der aktuellen Generation erworben hat, bekommt mit iOS 18 nicht alle Features. Das sorgt für Frust bei iPhone 15 und 15 Plus: Veraltet schon nach einem Jahr.
- Weil er über Verhandlungen berichtet hat, macht der Copilot aus einem Journalisten einen Kinderschänder, Witwenbetrüger und mehr: Copilot macht aus einem Gerichtsreporter einen Kinderschänder.
- Sie führt in ihrer Schwäche jede Pannenstatistik an: Die 12-V-Batterie ist ein integraler Bestandteil aller Autos. Sie ist aber auch der Liegenbleibegrund Nummer Eins: Wie Sie Pannen wegen Sorgenkind 12-V-Batterie vorbeugen können.
- Windows 11 ließ sich mit einem Trick an der Eingabeaufforderung auch auf alter Hardware installieren. Die aktuelle Vorschau blockiert ihn: Windows-11-Vorschau blockiert Trick zur Installation auf alter Hardware.
- C++26 verbessert C++ erheblich und wird wohl ähnlich bahnbrechend sein wie C++98, C++11 und C++20. Zeit für einen Rückblick auf die vergangenen C++-Standards: C++26 wird der nächste große C++-Standard.
- Die "Star Wars"-Serie "The Acolyte" bekommt keine zweite Staffel. Disney hat sie nach enttäuschenden Zuschauerzahlen abgesetzt und macht damit Schluss nach einer Staffel: Disney setzt "Star Wars"-Serie "The Acolyte" ab.
- Die ersten Core-Ultra-Prozessoren für Desktop-PCs sollen im Oktober erscheinen. Umfassende Datenblätter sind jetzt vorab aufgetaucht: So soll Intels neue Core Ultra 200 CPU-Reihe für Desktop-PCs aussehen.
- Word, Outlook, PowerPoint, OneNote, Excel, Teams: Problematischer Code in den macOS-Versionen konnte laut Cisco Talos Apples Sicherheitsmodell kompromittieren: Microsoft Office reißt Sicherheitslücke in macOS - nur zwei Programme gepatcht.
- Der humanoide Roboter G1 von Unitree Robotics scheint serienreif zu sein. Er soll in die Massenproduktion gehen: Unitree bereitet humanoiden Roboter G1 für die Massenproduktion vor.
- Die ersten Motorräder der kanadischen Marke seit 37 Jahren sind elektrisch. Die Pulse passt als Naked Bike für Städter, die Origin als Enduro für Landbewohner: Am Puls der Zeit mit Can-Am-Elektromotorrädern Pulse und Origin.
- Bei den autonomen Robotaxis von Waymo sollen jetzt 13 statt 29 Kameras pro Fahrzeug reichen: Waymo-Robotaxis brauchen weniger Kameras und Radare.
- Boeing hat mit jüngsten Pannen viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Jetzt werden auch Schwierigkeiten bei Tests eines neuen Langstreckenjets bekannt: Boeing stoppt Testflüge des neuen Modells 777X nach Schäden.
(fds)