Motorrad: komplett erneuerte Sportenduro-Baureihe KTM EXC

Seite 2: Erneuerte Sportenduro-Baureihe KTM EXC

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Sämtliche Elektronik ist im Interesse einer schnellen Zugänglichkeit in den Heckrahmen integriert. Zur Überwachung der Elektronik dient eine völlig unabhängige OCU unter dem Sitz, die elektronische Sicherungen und Relais ersetzt. Bei Ausfall einer elektronischen Komponente werden deren Ausgänge einzeln deaktiviert, wobei der Fehlerstatus jeder Einheit durch eine rote oder grüne LED angezeigt wird. Schneller kann der Fahrer den Fehler nicht finden.

Bei den KTM-Sportenduros bleibt es beim gleichen, umfangreichen Angebot. Die Viertakterpalette besteht aus der 250 EXC-F mit 42 PS für 11.599 Euro, der 350 EXC-F mit 51 PS für 11.849 Euro, der 450 EXC-F mit 57 PS für 12.149 Euro und der 500 EXC-F mit satten 64 PS für 12.349 Euro. Dabei wiegen die EXC-Fs gerade mal zwischen 106 und 108 kg trocken. Angesichts der Leistungen ist es verständlich, dass KTM darauf verzichtet hat, bei der neuen Modellgeneration noch mehr Leistung aus den Einzylindern zu kitzeln. Dafür wurden die Motoren um zwei Grad nach hinten gekippt und eine um drei Millimeter niedrigere Positionierung des Ritzels erreicht, was das Handling verbessern soll. Zudem wurde für eine bessere Traktion der Anfahrnickausgleich des Fahrgestells reduziert.

KTM EXC-Modelle 2024 (6 Bilder)

Komplett gestrippt wird der neue hydrogeformter, laserbearbeiteter und robotergeschweißter Rahmen sichtbar. Der Heckrahmen besteht nun aus einer Kombination von Polyamid und verstärktem Aluminium.

Bei den Zweitaktern belässt KTM es weiterhin bei den Modellen 150 EXC mit 36,7 PS für 9949 Euro, der 250 EXC mit 47 PS für 11.049 Euro und der 300 EXC mit 49 PS für 11.249 Euro. Der Einspritzungspionier KTM, der die EXCs erstmals 2017 mit dieser Gemischaufbereitung ausstattete, rudert offenbar wieder ein Stück zurück, denn die neue Serie bekommt eine "gewöhnliche" Saugrohreinspritzung statt der neuartigen Einspritzung in den Überströmkanal. Damit soll eine sanftere Leistungsentwicklung des Zweitaktmotors erreicht werden. Die Überarbeitung des Membranventilgehäuses mit neuen Kunststoffklappen an der Außenseite des Gehäuses sorgt für eine bessere Abdichtung des Ansaugtrakts. So kann bei steilen Auf- oder Abfahrten eine Überfettung des Gemischs vermieden werden. Die Zweitakt-EXCs wiegen trocken 97,8 bis 104,6 kg.

Der Fahrer darf sich über neue Bedieneinheiten freuen, rechts am Lenker sitzt der Start/Stopp-Schalter, links ein optionaler Map-Select-Schalter, der zwischen zwei Zündkurven wechseln kann. Bei den Viertaktern kann er zudem einen aufpreispflichtigen Quickshifter für kupplungsloses Hochschalten der Gänge zwei bis sechs sowie eine Schlupfregelung ordern, die sich ebenfalls über den Map-Select-Schalter ein- und ausschalten lässt. Mit welcher Liebe zum Detail die Entwickler vorgingen, zeigen zum Beispiel die Lamellen am Vorderradkotflügel, die den Kühler und Fahrer vor einer Schlammpackung bewahren oder die Öffnung unter der Sitzbank, die es dem Piloten erlaubt, sein Bike in kniffligen Situationen zu packen und herumzuheben. Zudem sichert ein neuer geschmiedeter, einteiliger Seitenständer einen stabilen Stand nach der Fahrt.

KTM-Käufer können also sicher sein, dass sie auch zukünftig mit Top-Material versorgt sein werden. Es ist zwar eine alte Enduro-Weisheit ist, dass es im Gelände vor allem auf die Fähigkeiten des Fahrers ankommt, aber ein erstklassig funktionierendes Motorrad hilft natürlich ganz ungemein, alle Hindernisse zu meistern und schnell zu sein. KTM gibt sich ganz angelsächsisch und schreibt "Modelljahr 2024". Die Maschinen gehen allerdings ab Juni 2023 in den Verkauf.