Natrium-Batterie von Northvolt soll Gewinnung erneuerbarer Energien verbilligen

Northvolt will Akkus auf Natrium-Basis anbieten, zunächst zur Verbilligung erneuerbarer Energien. In zweiter Generation seien sie reif für die E-Mobilität.​

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Northvolt Natrium Pouch

Northvolt Natrium Pouch

(Bild: Northvolt)

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Northvolt kündigt eine Natrium-Batterie an, die kosteneffizienter und nachhaltiger sein soll als die heute üblichen. Sie bietet gegenüber früheren Entwicklungen mit dieser Zellchemie eine überlegene Energiedichte, laut Northvolt Labs, in Västerås, Schweden, komme sie auf über 160 Wattstunden pro Kilogramm. Zunächst soll sie helfen, die Gewinnung erneuerbarer Energien zu verbilligen. Erst in zweiter Generation sieht Northvolt seine Neuentwicklung reif für die E-Mobilität.

Die Zellchemie auf Natrium-Basis sei "sicherer, kostengünstiger und nachhaltiger als herkömmliche Nickel-, Mangan- und Kobalt- (NMC) oder Eisenphosphat- (LFP) Chemikalien". Da sie aus Mineralien wie Eisen und Natrium besteht, ist sie auch nicht in vergleichbarer Weise von der Rohstoffknappeit betroffen wie Batterien mit Anteilen der genannten Rohstoffe.

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Die Anode besteht aus Hartkohlenstoff, die Kathode basiert auf Preußisch-Weiß. Lithium, Nickel, Kobalt und Graphit sind nicht nötig. Northvolt plant, diese Batterien auf Basis von Preußisch-Weiß als erster zu industrialisieren und auf den Markt zu bringen. Wann das sein wird, wurde nicht mitgeteilt. Für Elektroautos sind 160 Wh/kg Kilogramm noch zu wenig, deren Lithium-Batterien haben typischerweise Kapazitäten von 280 bis 300 Wh/kg. Die erste Generation der Natrium-Zellen sieht Northvolt daher in erster Linie für die lokale Energiespeicherung.

Die gemeinsam mit dem Forschungspartner Altris entwickelte Technologie soll die Grundlage für Northvolts Energiespeicherlösungen der nächsten Generation bilden. Die geringen Kosten und die Sicherheit bei hohen Temperaturen machen die Technologie besonders attraktiv für Märkte wie Indien, Nahost und Afrika. Darüber hinaus können die Speicher mit lokal beschafften Materialien hergestellt werden, was einen Aufbau regionaler Batterieproduktionskapazitäten ermöglicht, die unabhängig von bestehenden Batterie-Wertschöpfungsketten sind.

Gleichzeitig heißt es vonseiten des Konzerns aber, dass nachfolgende Generationen mit höherer Energiedichte kosteneffiziente Elektromobilitätslösungen ermöglichen sollen. Sie soll die Hochleistungs-Lithium-Batteriezellen für Autos und die energiedichtere Lithium-Metall-Batterietechnologie ergänzen, wie sie Northvolt bei Cuberg in San Leandro, USA, für die Luftfahrt und Hochleistungsfahrzeuge entwickelt.

Unternehmenschef und -Gründer Peter Carlsson sieht die Vorteile in der nachhaltigen Stromerzeugung und glaubt, die Natriumionentechnologie "wird in diesem Markt einen enormen Einfluss auf die globale Elektrifizierung haben". Sie soll dabei helfen, "die erforderliche Leistung, um eine Energiespeicherung mit längerer Dauer als alternative Batteriechemien zu geringeren Kosten zu ermöglichen und eröffnet so neue Wege für den Einsatz erneuerbarer Stromerzeugung."

(fpi)