Peugeot e-208: Elektroauto bekommt mehr Leistung und Reichweite

Peugeot überarbeitet vor dem für das 2023 erwartete Facelift den Antrieb des e-208. Er bekommt einen stärkeren Motor und eine minimal größere Batterie.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 93 Kommentare lesen
Peugeot e-208

Peugeot verspricht mehr Reichweite bei fast identischem Energiegehalt der Batterie. Das gelingt mit einem deutlich gesenkten Verbrauch im Zyklus.

(Bild: Peugeot)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Seit drei Jahren wird der Kleinwagen Peugeot auch als Elektroauto verkauft. Er nutzt jenen Antriebsstrang, der im Stellantis-Konzern weit verbreitet ist. Motor- und Ladeleistung liegen bei 100 kW, der Energiegehalt der Batterie bei 50 kWh brutto. Eigentlich war im kommenden Jahr mit einer Modellpflege des Kleinwagens Peugeot 208zu rechnen, ob sie kommt, ist ungewiss. Was Stellantis für 2023 aber fest zusagt, ist ein technisches Update.

Wenig überraschend bekommt der Peugeot e-208 den stärkeren Elektromotor aus dem gerade vorgestellten e-308. Statt 100 kann der Fahrer im Sportmodus auf bis zu 115 kW zurückgreifen. Das maximale Drehmoment bleibt mit 260 Nm gleich. Peugeot macht keine Angaben zu verbesserten Fahrleistungen, wobei es in dieser Hinsicht schon bisher kaum Klagen gegeben haben dürfte.

Entgegen den Erwartungen wird die Batterie nicht aus dem e-308 übernommen. Die deutsche Pressemitteilung nennt 50 kWh, die internationale 51 kWh brutto. Bei dem für den Kunden relevanten Netto-Energiegehalt ist man sich mit 48,1 kWh wieder einig. Das ist minimal mehr als bisher und etwas weniger als im größeren e-308. Warum Stellantis nicht einfach die Batterie von dort übernimmt, wird nicht kommentiert. Vermutlich reicht der Platz nicht aus.

Die Reichweite im Zyklus steigt kräftig, statt 362 sollen es nun 400 km sein. Da der nutzbare Energiegehalt des Speichers kaum gestiegen ist, musste dafür also der Verbrauch sinken. Zumindest im WLTP ist das auch der Fall. Nach einer kleinen Überarbeitung Ende 2021 sank die Werksangabe auf 15,9 kWh/100 km, künftig sollen 12 genügen. Peugeot nennt als Grund den effizienteren Motor und weitere "umfangreiche Arbeiten an der Effizienz".

Unverändert bleibt die Entscheidung, den e-208 nur gegen Aufpreis mit einem dreiphasigen Ladegerät auszustatten. Zum Start der Modellreihe war das anders. Serienmäßig ist ein Einphasen-Lader mit 7,4 kW. Durch die Begrenzung der Schieflast lassen sich davon Aan einer gewöhnlichen 11-kW-Wallbox nur 3,7 kW nutzen. An öffentlicher AC-Infrastruktur steigt die Ladeleistung mit dem teuren Dreiphasen-Lader dagegen nur von 7,4 auf 11 kW. Der Aufpreis lohnt sich also im Prinzip nur dann so richtig, wenn der e-208-Kunde die volle Ladeleistung von 11 kW daheim nutzen will.

Update

Korrektur

Hier ist uns ein Fehler unterlaufen. Richtig ist, dass sich daheim an einer gewöhnlichen 11-kW-Wallbox nur 3,7 kW nutzen lassen. Denn diese Wallboxen verteilen ihre maximale Leistung auf drei Phasen.

Wie schon beim e-308 hat Peugeot konzernintern auch beim e-208 den Vortritt vor Opel bekommen. Für die Kunden dürfte das aber kaum Auswirkungen vor Ort haben. Die Händlerpremieren von Opel Astra-e und dem technisch aufgefrischten Corsa-e werden kaum wesentlich später sein als die der Derivate von Peugeot. Ebenso klar dürfte sein, dass Peugeot e-2008 und Opel Mokka-e das im e-208 vorgestellte Upgrade ebenfalls bald erhalten.

(mfz)