Porsche 911 T-Hybrid: Mehr Leistung und Kraft bei unverändertem Verbrauch

Modellpflege für den Porsche 911: Wie erwartet tut sich wenig an Karosserie und Innenraum, doch erstmals bekommt er als GTS einen Hybridantrieb.​

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Porsche 911 T-Hybrid

(Bild: Porsche)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff
Inhaltsverzeichnis

Porsche überarbeitet zum x-ten mal seinen Klassiker 911, und wieder bietet er mehr Leistung. Optisch tut sich dagegen, abgesehen von Details an den Schürzen vorne wie hinten, wenig. Dazu gibt es einen Instrumentenbildschirm mit 12,6-Zoll-Diagonale, erstmals mit animiertem Drehzahlmesser, aber neuen Darstellungsmöglichkeiten. Ein zeitgemäßes Head-up-Display ist aber immer noch nicht zu bekommen. Das hatten viele ebenso vergeblich erwartet wie einen Hybridantrieb mit Plug-in-Funktion. Sie hätte den 911 zu schwer werden lassen und damit das Konzept des Klassikers endgültig gesprengt. Immerhin soll der "passgenau entwickelte" Hybridantrieb "die Performance deutlich steigern", wie Frank Moser, verantwortlich für die Baureihen 911 und 718 verspricht. Wäre es anders gekommen, hätte er allerdings auch zu Recht einpacken müssen. Und Porsche gleich mit.

Die Neukonstruktion des Sechszylinder-Boxermotors für den Porsche 911 T-Hybrid bringt eine Rückkehr zu 3,6 Litern Hubraum. Statt des bisherigen doppelten Turboladers kommt diese Motorisierung mit einem einfachen Lader aus. Das Manko im Ansprechverhalten kompensiert unter anderem eine Elektromaschine im achtstufigen Doppelkupplungsgetriebe nicht nur, sie verbessert die Werte noch. Zusätzlich holt sie Strom aus Bewegungsenergie zurück, etwa beim Gaswegnehmen oder Bremsen.

Porsche 911 T-Hybrid (8 Bilder)

Erstmals bekommt der Porsche 911 als GTS einen Hybridantrieb.
(Bild: Porsche)

Die permanenterregte Synchronmaschine mit 41 kW bietet ein maximales Drehmoment von 150 Nm ab Leerlaufdrehzahl des Motors. Darüber hinaus profitiert auch der Abgasturbolader des T-Hybrid von der Elektrifizierung. Steht noch nicht genug Abgasdruck an, wird er von einem 11 kW starken Elektromotor ohne Verzögerung auf Drehzahl getrieben, um unmittelbar Ladedruck aufzubauen. Das macht den Motor elastischer. Der Fahrer ist dadurch weniger gefordert, den Motor auf Drehzahl und Zug zu fahren, er kann also schaltfauler aus niedrigerer Drehzahl agieren.

Beide Elektromotoren stehen mit einer 1,9 kWh fassenden, 40 Kilogramm schweren 400-Volt-Batterie in Verbindung. Um das Leergewicht des Elfers nicht noch weiter zu erhöhen, werden die 12-Volt-Verbraucher von einer leichten Lithium-Ionen-Batterie versorgt. Die Elektrifizierung verbessert nicht nur das Ansprechverhalten, was deutlich spürbar sein sollte, sondern steigert die Leistung des 3,6-Liter-Boxers von ohnehin imposanten 357 auf 398 kW, seine Kraft von 570 auf 610 Nm. Die Fahrleistungen ändern sich damit im Vergleich zum Vorgänger jedoch nur marginal und auch der Normverbrauch bleibt nahezu gleich. Nennenswerte Verbesserungen sollen sich nach Informationen der Porsche-Entwickler jedoch bei hohen Geschwindigkeiten ergeben.

Die überarbeitete Basisversion Porsche 911 Carrera bleibt bei 3,0 Litern Hubraum, Doppelturbo und bietet so einen Leistungszuwachs auf 290 kW und ein maximales Drehmoment von 450 Nm. Das verbessert seine Fahrleistungen leicht, die Höchstgeschwindigkeit wird nun mit 294 km/h angegeben. Wahlweise sind die 911er-Versionen nach der Modellpflege mit Mischbereifung im Format 19-/20- oder 20-/21-Zoll zu bekommen, wobei der GTS und die späteren Turboversionen serienmäßig eine Hinterachslenkung bekommen.

Porsche 911 Carrera (6 Bilder)

Der Porsche 911 Carrera ist ab sofort als Coupé und Cabriolet bestellbar. Die Preise beginnen bei 128.700 Euro.
(Bild: Porsche)

Der neue Porsche 911 Carrera ist ab sofort als Coupé und Cabriolet mit Heckantrieb zu Preisen ab 128.700 Euro bestellbar. Für den 911 Carrera GTS stehen zusätzlich Allradantrieb und die Karosserievariante Targa zur Verfügung. Beide Modellvarianten sind alternativlos mit Doppelkupplungsgetriebe bestückt. Die Preise für das Porsche 911 Carrera GTS Coupé beginnen bei 170.600 Euro, die Auslieferungen beginnen ab Herbst.

(fpi)