SPD-Medienkommission: Werbefreie ARD und ZDF "spannende Idee"

Nach dem ARD-Vorsitzenden hat auch der ZDF-Intendant den Vorschlag des Springer Chefs abgelehnt, ARD und ZDF sollten sich nur aus Rundfunkgebühren finanzieren und dafür im Internet keinen Beschränkungen unterliegen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Auf Zustimmung bei der SPD-Medienkommission ist Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner mit seinem Vorschlag gestoßen, dass ARD und ZDF auf Werbung verzichten und sich ausschließlich aus Gebühren finanzieren sollen. Der Vorsitzende der Kommission, Marc Jan Eumann, erklärte am Montag: "Eine klare Trennung zwischen kommerziellen Angeboten auf der einen Seite und ausschließlich durch Gebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Angeboten auf der anderen Seite ist eine spannende Idee." Der Preis des Werbeverzichts sei zwar hoch, aber "der Gewinn für ARD und ZDF mit Blick auf die Möglichkeiten in der multimedialen Welt ist wesentlich höher". Die medienpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktionen hätten ARD und ZDF schon im Frühjahr aufgefordert, ein Konzept vorzulegen, wie der stufenweise Ausstieg aus Werbung und Sponsoring aussehen könnte.

Nachdem bereits der ARD-Vorsitzende Fritz Raff Döpfners Vorschlag abgelehnt hatte, kommentierte ZDF-Intendant Markus Schächter ihn am Montag so: Es gehe den Verlegern "nicht um die Pressefreiheit, die durch inhaltliche oder zeitliche Begrenzungen der öffentlich-rechtlichen Internetangebote geschützt werden soll". Vielmehr gehe es den Verlegern und ihren Verbänden "um schiere ökonomische Interessenspolitik zur Sicherung ihrer Renditen".

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(jk)