Weiter Proteste gegen Callcenter-Pläne der Telekom

Gegen die geplante Zusammenlegung und Schließung von Callcentern der Telekom regt sich unter den Mitarbeitern weiter Widerstand. Gewerkschaften kündigten nach Protesten am heutigen Montag auch für morgen Aktionen an.

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Betroffene Mitarbeiter protestieren weiter gegen die geplante Zusammenlegung und Schließung von Callcentern der Telekom. Am heutigen Montag kam es wie schon am vergangenen Freitag zu Protesten in verschiedenen Bundesländern. Auch für den morgigen Dienstag haben die Gewerkschaften Aktionen angekündigt. Die Telekom will die Kapazitäten von derzeit etwa 75 Callcentern in 63 Städten künftig an 24 Standorten konzentrieren. Aus 39 Standorten will sich der Konzern zurückziehen und Callcenter schließen. Die betroffenen rund 8000 Mitarbeiter sollen mit ihrem Arbeitsplatz umziehen.

In Baden-Württemberg protestierten nach Gewerkschaftsangaben rund 500 Beschäftigte. Am morgigen Dienstag will die Gewerkschaft in Freiburg ihre Proteste fortsetzen. Sechs der acht Standorte im Südwesten sollen aufgegeben werden. Von der Schließung sind 1500 Mitarbeiter in Mannheim, Heilbronn, Ulm, Konstanz, Freiburg und Karlsruhe betroffen. Erhalten bleiben sollen die Standorte Rottweil und Stuttgart.

Auch in Rheinland-Pfalz und dem Saarland wollen Telekom-Beschäftigte am Dienstag gegen die Schließungen protestieren. Die Gewerkschaft ver.di plant Kundgebungen und Veranstaltungen in Trier, Neustadt und Saarbrücken. In Rheinland-Pfalz sollen die Standorte Koblenz, Trier, Mainz und Neustadt geschlossen werden, nur Ludwigshafen soll erhalten bleiben.

"Es sollen zwar Ersatzarbeitsplätze angeboten werden, aber für viele Teilzeitbeschäftigte bedeutet das künftig mehr Fahrzeit als Arbeitszeit und mehr Fahrtkosten als Einkommen", erklärte der rheinland-pfälzische ver.di-Landeschef Uwe Klemens. Der Telekom warf er vor, damit zu kalkulieren, dass Betroffene ihren Job aufgeben: "Das ist ein Skandal."

Im Norden protestierten 100 Mitarbeiter des Callcenters in Leer gegen die Verlagerung ihrer Arbeitsplätze nach Oldenburg. Das sei unzumutbar, sagte ver.di-Sprecher Hanno Harms der dpa. "Das bedeutet mehr als zwei Stunden Fahrzeit in eine Richtung." Außer Leer sollen die Niederlassungen in Bremen, Osnabrück und Uelzen geschlossen werden. In Leer sind nach ver.di-Angaben 240 Menschen betroffen, in Bremen rund 200.

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(vbr)