Weitere Entlassungen in der IT-Branche: Elastic baut 13 Prozent der Stellen ab

Das ehemals als Elasticsearch geführte Unternehmen reagiert auf sinkende Investitionsbereitschaft der Kunden. Ein offener Brief des CEO erklärt die Maßnahmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Der CEO von Elastic Ashutosh Kulkarni hat angekĂĽndigt, dass das Unternehmen etwa 13 Prozent der Stellen abbaut. Mit der MaĂźnahme reagiert das Unternehmen auf die Konjunkturlage und die damit verbundene sinkende Investitionsbereitschaft der Kunden.

Damit reiht sich Elastic in die KĂĽndigungswelle bei IT-Unternehmen ein, die auf die unsichere Wirtschaftslage reagieren. Im Oktober war von Stellenstreichungen bei Intel die Rede, und auch Microsoft wolle Stellen streichen. Im November hat die Facebook-Mutter Meta angekĂĽndigt, 11.000 Leute zu entlassen, was ebenfalls etwa 13 Prozent der Belegschaft entspricht.

Amazon hat im November mit Entlassungen von wohl 10.000 Leuten begonnen und will im kommenden Jahr weitere Stellen streichen. Der Kahlschlag bei Twitter, bei dem Elon Musk gleich die Hälfte der Belegschaft vor die Tür gesetzt hat, ist ein Sonderfall und nicht mit der wirtschaftlichen Lage zu erklären.

In einem offenen Brief begründet Kulkarni, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen sei, sie aber richtig für Elastic sei. Die gesamtwirtschaftliche Lage führe dazu, dass vor allem kleinere und mittlere Unternehmen knappere Budgets haben und Investitionen genauer abwägen müssten.

Das zwinge Elastic, sich auf die für die Zukunft des Unternehmens wichtigsten Geschäftsbereiche zu konzentrieren. Es müsse sich auf die Reichweite, die Verkaufsaktivitäten und Produktinvestitionen fokussieren, um die operative Leistung zu verbessern. Er könne versprechen, dass Elastic damit stärker werde und seinen Marktanteil vergrößern könne.

Im Gegensatz zu anderen IT-Firmen, bei denen die Entlassungen oft aus Insiderkreisen an die Medien gemeldet wurden, geht Elastic das Thema offensiv an. Der offene Brief des leitenden Geschäftsführers erklärt nicht nur die Umstände, sondern kündigt konkrete Übergangsmaßnahmen für die entlassenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an.

Alle Gekündigten erhalten vierzehn Wochen Lohnfortzahlung plus zusätzlich eine Woche für jedes Jahr, das sie bei Elastic gearbeitet haben. Daneben erhalten sie Ausgleichszahlungen für nicht genommenen Urlaub und ihren Anteil an der Aktienzuteilung für den 8. Dezember. Diejenigen mit einer Krankenversicherung erhalten diese für weitere sechs Monate.

Neben dem Stellenabbau wird Elastic auch in anderen Bereichen sparen und unter anderem den Immobilienbestand reduzieren.

Elastic wurde 2012 in Amsterdam gegrĂĽndet und lief seinerzeit unter dem Namen des ursprĂĽnglichen Kernprodukts Elasticsearch, das inzwischen Bestandteil des aktuell in Version 8.5 verfĂĽgbaren Elastic Stack ist. Das Unternehmen hat weiterhin einen Hauptsitz in Amsterdam und daneben einen weiteren im kalifornischen Mountain View.

Anfang 2021 hatte sich Elastic vom Open-Source-Modell verabschiedet und Amazon Web Services die Schuld gegeben. Amazon reagierte auf den Vorwurf der Markenrechtsverletzung mit einem Fork. Im Februar 2022 legten die beiden Unternehmen ihren Streit schlieĂźlich bei. Seitdem kommt Elasticsearch auf Amazons Cloud immer von Elastic selbst.

Weitere Details zum Stellenabbau lassen sich dem offenen Brief von Ashutosh Kulkarni im Elastic-Blog entnehmen.

(rme)