TETRA-Digitalfunk: Daten zu Taten
Motorola bringt den ersten PDA für den digitalen Bündelfunkstandard, der für Behörden- und Betriebsfunk entwickelt wurde.
Im Vorfeld des TETRA World Congress 2005, der am kommenden Montag in Frankfurt beginnt, hat Motorola den ersten TETRA-PDA in Berlin vorgestellt. TETRA ist ein digitaler Bündelfunkstandard, der für Behörden- und Betriebsfunk entwickelt wurde.
Der unter Windows Mobile laufende polizeiliche digitale Assistent ist speziell auf den Zugriff von Personen- und Fahrzeugdaten ausgelegt, die über Suchmasken abgefragt werden können. Außerdem enthält er Formulare für die schnelle Bearbeitung von Meldungen oder die Ausstellung von Strafzetteln. Preise wurden nicht genannt, doch soll der PDA in der Region der TETRA-Komfortterminals angesiedelt sein, die um 1200 Euro kosten.
Für Feuerwehren und Rettungsdienste sollen ebenfalls Programme entwickelt werden, die den Vorteil einer kontrollierbaren verschlüsselten Datenpipeline ausspielen können. Neben der Basisversion will Motorola Modelle anbieten, die mit WLAN, GPS, einer Kamera und einem Fingerabdruckscanner ausgestattet sind. Vor Ort geschossene Fotos sollen per TETRA zurück an die Leitstelle geschickt und dort ausgewertet werden können. Ebenso könnten Fingerabdrücke geprüft werden. Motorola ist mit der Übernahme von Printrak im Jahre 2000 einer der weltgrößten Lieferanten von AFIS-Installationen (Automatisierte Fingerabdruck-Identifizierungssysteme) für Polizei- und Grenzbehörden geworden.
Auch die Übermittlung von Videosequenzen soll über TETRA möglich sein, obwohl die Kapazität eines einzigen TETRA-Kanals mit 7,2 KByte/s recht gering ist. Zum TETRA World Congress will die englische Firma Multiple Access ein an TETRA angepasstes Kompressions- und Übertragungsverfahren vorstellen, das den Empfang von Videos auf PDAs möglich macht.
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(Detlef Borchers) / (jk)