Cupra Leon 1.5 e-Hybrid im Test: Lädt flinker und fährt weiter als bisher

Volkswagen hat den Plug-in-Hybrid an zwei Stellen stark aufgewertet. Macht ihn das in einem flotten Kombi wie dem Cupra Leon eHybrid zu einer Idealbesetzung?

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Cupra Leon 1.5 e-Hybrid Sportstourer

(Bild: Pillau)

Lesezeit: 11 Min.
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Es gibt Posten in Preislisten, die für reichlich Geld weder Nutzen noch Glanz bringen. Unser Cupra Leon Sportstourer war in einem matten Grau lackiert, was den Preis um immerhin rund 2300 Euro anhebt. Im grauen Einerlei des Parkplatzes im Januar führte das dazu, dass mein Kollege Florian den schmucken Kombi einfach übersah. Das hat er nicht verdient, denn Cupra hat sich erfolgreich darum bemüht, ihn passgenau auf eine kleine Zielgruppe zurechtzuschneidern. Sie bekommt, was sie vermutlich mehrheitlich erwartet, und eine erfüllte Erwartung ist ja schon mal mehr, als sich einigen Konkurrenten nachsagen lässt. Im Test macht der Cupra Leon Sportstourer mit dem stärkeren von zwei Plug-in-Hybriden insgesamt den Eindruck, mit der jüngsten Überarbeitung an vielen Stellen gereift zu sein.

Es mag eine Folge der Erwartungen gewesen sein, doch die erste Überraschung liefert das Fahrwerk. Zum Check bei der Übernahme eines jeden Testwagens gehört, sich die Felgen genau auf eventuelle Schäden hin anzusehen. Im Falle unseres Leon waren die mit Reifen im Format 235/35 R19 bestückt, was übersetzt heißt: Hilfe bei der Dämpfung ist von dort praktisch nicht zu erwarten, sie muss in Zusammenarbeit mit der Federung fast allein allen Unebenheiten begegnen. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen "hart" und "straff". Ein hartes Fahrwerk reicht stupide alles linear an die Insassen durch, ein gutes, straffes fängt dagegen die Spitzen ab und liefert trotzdem einen erweiterten Eindruck der Fahrbahnbeschaffenheit. An die Qualitäten einiger BMW-Modelle kommt der Leon zwar nicht heran, für sich betrachtet aber macht das einen sehr ordentlichen Eindruck.

Schnelle Fakten zum Cupra Leon
  • seit 2020 auf dem Markt, 2024 überarbeitet
  • unter anderem zwei Plug-in-Hybride mit 150 und 200 kW im Angebot
  • Batterie hat seit dem Facelift 19,7 kWh (netto)
  • Ladeleistung 11 kW (AC) und 50 kW (DC)
  • Basispreis Cupra Leon Sportstourer 1.5 e-Hybrid 45.545 Euro (Stand: Januar 2025)

Wer erlesenen Federungskomfort sucht, wird hier nicht bedient, doch das dürfte in der Zielgruppe eines Leon Cupra auch die Ausnahme sein. Sie sucht wohl eher ein gehobenes Maß an Rückmeldung, und das liefert der Leon fraglos. Dass er dabei im Comfort-Modus eben nicht über die Stränge haut, ist ihm hoch anzurechnen. Dazu passt auch die im Rahmen des Möglichen recht zielgenaue Lenkung, die sich redlich müht, den Umstand zu kaschieren, dass die Vorderräder allein für die Kraftübertragung zuständig sind. Sie arbeitet spürbar gedämpft. Wer es übertreibt, erntet zunächst ein gut berechenbares Untersteuern, wie es typisch ist für sehr kräftige Fronttriebler. Nicht so recht glücklich wurden alle Fahrer mit dem Bremsgefühl im Testwagen. Die Stopper ließen sich schlecht dosieren, ein wenig schien es, als wenn die Beläge verglast waren. Das würde auch ein seltsames Quietschen beim Anbremsen erklären. Möglicherweise hat ein Nutzer vor uns die Bremse überansprucht, denn das haben Seat und Cupra im Normalfall ungleich besser im Griff.

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