Der Comprex-Komplex

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Theoretisch nur Vorteile

Man erkennt: Da er lediglich als beweglicher Druckspeicher mit einer Art Drehschiebersteuerung arbeitet, kennt er auch so gut wie keine Ansprechverzögerung. Da so ein Lader gar keinen Druck produziert, muss er auch nicht energiezehrend wie ein Kompressor angetrieben werden. Mazda schreibt: „Der Kraftaufwand für den Rotorantrieb ist mit 0,1 kW zu vernachlässigen“, und unter bestimmten Betriebsbedingungen kann der Lader sogar eine geringe Leistung produzieren. Zudem kann er, weil mechanisch einfach, zu einem Bruchteil der Kosten einer Stufenaufladung produziert werden. Oder besser: könnte.

Denn er würde wohl schon längst eingesetzt werden, wenn man ihn so steuern könnte, wie es die Abgasgesetze von heute erfordern. Mazda schreibt über die Probleme des Konzepts vor 15 Jahren: „… die Zeit ist noch nicht Reif für den technischen Meilenstein. Zu diffizil ist die Abstimmung des Comprexladers auf unterschiedliche Motorentypen und die Entwicklungsarbeit für neue Comprexdiesel deshalb noch zu komplex und kostspielig.“ Und das, obwohl der Selbstzünder ein relativ leicht zu beherrschendes Kennfeld bietet. Immerhin hat er mit einem nur mechanisch geregelten Lader bereits 1992 die Grenzwerte der erst 1996 in Kraft getretenen US-Abgasnorm unterboten. Wohlgemerkt ohne Katalysator und Filter. Wohl aus dem gleichen Grund war der Druckwellenlader auch bei Opel mit einem Dieselmotor gekoppelt.