Licht und Schatten: Kontrast, Helligkeit und Farbe optimieren

Seite 3: Kurvenreich

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PhotoPlus 10 verfügt über mehrere Werkzeuge zur Korrektur von Helligkeit und Kontrast. Legt man die Werkzeuge als nichtdestruktive Anpassungsebene über das Bild, bleiben die Effekte veränderbar und das Original unangetastet. Die unterschiedliche Wirkung lässt sich außerdem gut durch Ein- und Ausblenden der Anpassungsebenen vergleichen. Die untenstehende Bilderserie zeigt exemplarisch die Ergebnisse der Werkzeuge „Helligkeit/Kontrast“, „Gradationskurve“ und „Tonwertkorrektur“ in PhotoPlus.

Die Hausfront soll aufgehellt werden, ohne dass die Detailzeichnung des Himmels leidet. Das gelingt weder mit den Werkzeugen Helligkeit/Kontrast noch der Tonwertkorrektur oder der Gradationskurve.

Für den Kontrastausgleich ist das „Helligkeit/Kontrast“-Werkzeug trotz seines Namens völlig ungeeignet. Zwar lassen sich dunkle Schatten gut aufhellen, doch dabei fressen die Lichter aus.

Das lässt sich bei der Funktion Tonwertkorrektur dank des eingeblendeten Histogramms vermeiden. Führt man den linken und rechten Regler an die äußeren Flanken des Gebirges heran, ohne es anzuschneiden, bleiben Details in den Schatten und Lichtern erhalten. Der mittlere Regler verändert die Helligkeit: Schiebt man ihn nach links, hellt Photo-Plus das Bild auf, bewegt man ihn in die andere Richtung dunkelt es das Foto ab. Dabei verändert sich auch der Kontrast, er lässt sich aber nicht getrennt beeinflussen. Deshalb eignet sich die Tonwertkorrektur nur für leichte Helligkeitskorrekturen.

Beide genannten Werkzeuge ersetzt das klassische Universalwerkzeug der Bildbearbeitung, die Gradationskurve. Im Prinzip lassen sich damit Helligkeit und Kontrast für alle im Bild vorkommenden Helligkeitsbereiche einzeln festlegen. Die Abweichung der Kurvenpunkte von der 45-Grad-Diagonalen nach oben oder unten bestimmt die Veränderung der Helligkeit. Die Steigung der Kurve bestimmt den Kontrast. Verlagert man die Kurvenmitte nach oben, geraten die Mitteltöne des Bildes heller. Gleichzeitig steigt der Kontrast in den Schattenbereichen.

Die Gradationskurve gilt als das Universalwerkzeug der Bildbearbeitung. Die S-Kurve verstärkt den Kontrast, das umgekehrte S dient dem Kontrastausgleich.

In der Praxis führt allerdings jede gewünschte Veränderung der Kurve in einem Helligkeitsbereich auch oft zu unerwünschten Veränderungen in anderen Bereichen. So sinkt im eben genannten Beispiel der Kontrast in den Lichtern, zudem werden diese zusätzlich aufgehellt.

Zwei Standardkurven sind alltagsbewährt: Eine S-förmige Links-Rechts-Kurve mit leichter Steigung in Schatten und Lichtern sowie steilem Anstieg in der Mitte eignet sich zum Aufpeppen flauer Bilder; sie erhöht den Kontrast im Mitteltonbereich. Das Ausgangsbild sollte aber weder helle Lichter noch tiefe Schatten aufweisen, da diese noch heller beziehungsweise dunkler erscheinen. Die umgekehrte S-Kurve mit steilem Anstieg in Schatten und Lichtern sowie relativ geringer Steigung in der Mitte verstärkt den Kontrast in dunklen und hellen Bereichen, geht aber auf Kosten der Mitteltöne, die damit schnell flau und unansehnlich werden. Hier hilft es, von der Korrektur auszunehmende Bereiche zu maskieren – dazu gleich mehr.

Eine Alternative zur Kontrastkorrektur per Gradationskurve bieten die Ebenen-Mischmodi. Dabei überlagert man zwei identische Bildebenen in den Modi „vervielfachen“ oder „überlappen“. Die Anpassung beruht aber ebenfalls auf Gradationsänderungen, die sich flexibler mit Kurven erreichen lassen.