Licht und Schatten: Kontrast, Helligkeit und Farbe optimieren

Seite 7: Scharfe Bilder

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Bei Schärfe und Kontrast handelt es sich im Grunde um das gleiche Thema. Ein als scharf empfundenes Bild hat kontrastreiche Übergänge zwischen unterschiedlich hellen Details, dagegen ist bei einem unscharfen Bild der Helligkeitsverlauf an diesen Stellen über mehrere Pixel verschmiert. Einfache Scharfzeichnungsfilter heben den Kontrast zwischen Nachbarpixeln an. Vorhandenes Bildrauschen können sie jedoch verstärken, trotzdem bleibt der visuelle Schärfungseffekt recht gering.

Das Modell zeigt, wie der USM-Filter eine Kante mit ansteigendem Kontrast schärft (Original im Hintergrund)

Unser Auge betrügt uns, wenn man es mit dem Schärfen übertreibt. Eine Überhöhung des Kantenkontrastes führt dazu, dass wir solche Bilder subjektiv als schärfer empfinden, als höher aufgelöste und deshalb objektiv schärfere Bilder mit geringerem Kantenkontrast. Trotzdem sollte man darauf achten, dass die Überhöhung gerade noch nicht als dunkler oder heller Schärfungsrand ins Auge fällt.

Der Filter „Unscharf maskieren“ (USM) eignet sich besser für diese Aufgabe. Trotz seines Namens handelt es sich bei USM um einen Schärfungsfilter. Mit ihm lässt sich sowohl festlegen, wie stark der Kontrast ausfallen soll, als auch der Radius, innerhalb dessen sich dies auswirkt. Intern verknüpft die Funktion eine unscharfe Bildversion mit dem Original. Der Radius regelt die Breite der Schärfung in Pixeln. Als Richtwerte kann man mit 0,5 bis 2 Pixeln experimentieren. Mit dem Regler „Schwellenwert“ lassen sich kontrastarme Bereiche von der Schärfung ausschließen.

Viele Kameras schärfen Fotos bereits bei der Aufnahme, um sie für die Darstellung auf dem Monitor zu optimieren. Zusätzlich zu schärfen empfiehlt sich höchstens für den Ausdruck, vor allem, wenn man das Foto vergrößern oder nur einen Ausschnitt drucken möchte. Allerdings bewirkt auch der USM-Filter keine Wunder: Grobe Unschärfe durch falsche Fokussierung und verwackelte Bilder kann er nicht wieder korrigieren.

Der USM-Filter kann Lichtkränze erzeugen (ganz oben rechts). Beim Hochpass-Filter (Mitte) treten sie kaum auf. Durch Überlagern mit dem Original (Unten) schärft er auf schonende Weise.

Der USM-Filter kann unerwünschte weiße und schwarze Lichtkränze erzeugen. Das liegt daran, dass dieser Filter auch solche Kanten schärft, die bereits einen hohen Kontrast besitzen. Eine als Hochpass-Schärfen bekannt gewordene Methode vermeidet diesen Effekt und schützt zudem geringe Kontraste vor der Schärfung und damit auch vor einem ungewollten Anstieg des Rauschens. Der Hochpass-Filter erzeugt ein Kantenbild auf grauem Grund.

Hier dupliziert man zunächst die zu schärfende Bildebene und wendet auf das Duplikat den Filter an (Effekte/Andere/Hochpass). Der Radius kann etwas höher liegen als die für den USM-Filter empfohlenen Werte. Die Ebenen-Mischmodi „Überlappen“ oder „Sanftes Licht“ fügen die graue Version mit den geschärften Kanten und das Original zusammen. „Überlappen“ bewirkt etwas schärfere Kanten. Lichtkränze treten bei dieser Methode kaum auf, allerdings erreicht man kräftigere Schärfungen nur mit mehrmaliger Anwendung.