Motorrad-Vorstellung Suzuki GSX-8T und GSX-8TT: Das Runde muss ins Eckige

Suzukis Retro-Modelle wirken eigenständig. Wie ihre Basis GSX-8S haben sie einen 83-PS-Zweizylinder und wiegen kaum über 200 kg. Definitiv eine Bereicherung.

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Suzuki GSX-8TT

(Bild: Suzuki)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

Manche haben die Retro-Welle schon für tot erklärt, werden jedoch immer wieder eines Besseren belehrt. So wie jetzt von Suzuki, die mit der GSX-8T und GSX-8TT zwei Modelle als Neuinterpretation klassischer Formensprachen präsentieren. Beide Motorräder sollen den Spirit der späten 1960er-Jahre verströmen. Suzuki erklärt, dass den Designern die Suzuki T500 als Vorbild gedient habe. Wir wollen niemandem zu nahe treten, aber auch bei intensivem Studium von Fotos des Zweitaktmodells können wir beim besten Willen keine Ähnlichkeit feststellen. Das mindert aber nicht den Auftritt der neuen GSX-8T und TT, die attraktive Erscheinungen sind.

Spannende Motorräder

Suzuki bedient sich des Baukastensystems und nutzt als Basis die bewährte GSX-8S. Die GSX-8T übernimmt deren vorzüglichen 776-cm3-Zweizylinder, den Stahlrahmen, die Schwinge, Federelemente, Felgen und Bremsen. Der Trick liegt in der Neugestaltung von Scheinwerfer, Tank, Sitzbank und Heck sowie Änderungen am Detail. Im Fall der GSX-8T kommt an der Front, statt der spitz zulaufenden Lampenmaske der GSX-8S, ein Rundscheinwerfer zum Einsatz.

Suzuki GSX-8T (6 Bilder)

Suzuki präsentiert mit der GSX-8T ein Modell im Retro-Design. (Bild:

Suzuki

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Eingefasst ist er von einem silbernen Ring, der oben und unten mit schwarzem Kunststoff abgesetzt ist. Das LED-Tagfahrlicht sitzt bei der GSX-8T horizontal im Scheinwerfer. Auch das RĂĽcklicht und die Blinker bestehen aus LEDs.

In der eckigen Lampenmaske der GSX-8TT, die an die GS 1000 S aus den frühen 1980er-Jahren erinnert, steckt interessanterweise der baugleiche Rundscheinwerfer wie bei der GSX-8T. Gemeinsam haben beide Modelle den neu gestalteten Tank, der vorn weiter ausgestellt wurde und deshalb 16,5 statt 14 Liter aufnehmen kann. Auffallend ist das Heck, das zwar immer noch abrupt aufhört, aber insgesamt voluminöser wirkt. Suzuki achtete darauf, dass der hübsche Gitterrohr-Heckrahmen sichtbar bleibt.

Der Sitzbankbezug der GSX-8T deutete das gesteppte Design an, wie es in den 1960er-Jahren üblich war, allerdings waren zweigeteilt konturierte Sitzbänke damals noch selten. Erfreulicherweise läuft der Sitz nach vorn schmal zu, was dem Fahrer mehr Bewegungsspielraum lässt. Die GSX-8TT bekommt hingegen einen glatten Sitzbankbezug mit roten Ziernähten. Eckig wie die Lampenmaske der TT sind auch die von Schlitzen durchbrochenen Kühlerblenden, bei der T sind sie silbern lackiert, an der TT schwarz.

Suzuki GSX-8TT (8 Bilder)

Die GSX-8TT stattet Suzuki mit Lampenmaske und Bugspoiler aus. (Bild:

Suzuki

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Beide tragen ein rundes Emblem, in dem groß eine "8" und darunter klein "GSX" zu sehen ist. Auch wenn sie früher eher selten waren, haben viele Retro-Modelle Lenkerendenspiegel – die GSX-8T und TT sind die ersten Suzukis, die serienmäßig damit ausgestattet sind.

Einen geschickten Akzent setzt die silberne Blende über dem kurzen Auspuffrohr. Womit wir zum Thema Lackierungen kommen. Bei der GSX-8T ist ausschließlich der Tank in einer anderen Farbe lackiert, der Kunde hat die Wahl zwischen Gold, Mattschwarz und Mattgrau. Alles andere ist grundsätzlich schwarz lackiert, abgesehen von der golden eloxierten Upside-down-Gabel, dem titangrauen Heckrahmen und den silbernen Kühlerblenden, Scheinwerferring, Fußrasten und Fersenschutz.

Die GSX-8TT zeigt sich da farbenfroher. Bei ihr sind Tank, Lampenmaske und Heckverkleidung dunkelgrün, mit je einem blassgelben und einem dunkelgelben Streifen auf Tank und Maske. Die Räder sind golden, während der ausschließlich an der TT angebrachte Bugspoiler statt in Fahrzeugfarbe schwarz lackiert ist. Die andere Farboption kombiniert Schwarz mit roten Felgen und einem roten oder gelben Streifen auf Tank und Maske.

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Technisch unterscheiden sich die beiden Retro-Modelle nicht von der GSX-8S. Der Motor leistet weiterhin 83 PS bei 8500/min und 78 Nm bei 6800/min. Die Federwege bleiben bei 130 mm vorne und hinten, der Radstand misst immer noch 1465 mm und die Reifendimensionen bleiben mit 120/70-17 und 180/55-17 unverändert.

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Zur Gewichtserleichterung bekommt die GSX-8T/TT eine Lithium-Batterie, sodass sie mit 201 Kilogramm genau ein Kilogramm weniger wiegt als die GSX-8S. Die GSX-8TT ist mit Lampenmaske und Bugspoiler 203 Kilogramm schwer.

Suzuki setzt den Preis der GSX-8T bei 10.990 Euro an, die GSX-8TT kostet 11.590 Euro. Da es die GSX-8S bereits für 9400 Euro gibt, dürften sich einige fragen, ob die Retro-Modelle ihren hohen Aufpreis wert sind.