Für lange Strecken setzt Opel langfristig nach wie vor auf die Brennstoffzelle

Opel testet Elektroautos – aber nur für die Kurzstrecke

Opel plant für 2014 ein kleines Elektroauto für Kurzstrecken. Für Langstrecken setzt man weiter auf Brennstoffzellen-Autos. Die Eignung von E-Mobilen für Smart Grids testet Opel derzeit "ergebnisoffen"

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  • ggo
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Rüsselsheim, 6. April 2011 – Opel plant einen Kleinwagen mit reinem Elektroantrieb. Anders als der für diesen Herbst angekündigte Ampera wird der Stadtwagen auf einen Range Extender verzichten, längere Strecken werden nicht das Metier des Kleinwagens sein.

Elektro-Opel kommt 2014

Die Technologie erprobt der Hersteller derzeit in drei umgebauten Merivas, die im Forschungsprojekt MeRegio in Stuttgart und Karlsruhe eingesetzt werden. Federführend bei dem Projekt sind der Energiekonzern EnBeWe, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Fraunhofer ISI. Zum ersten Mal in Serie gehen soll der rein elektrische Antrieb in einem Kleinwagen, der unterhalb des Corsa angesiedelt sein wird. Zur geplanten Markteinführung Ende 2012 wird es das Fahrzeug zunächst als Benziner und Diesel, 2014 dann auch in einer Elektroversion geben, sagte ein Opel-Sprecher.

Im MeRegio-Projekt erprobt Opel außer dem Antrieb auch eine "intelligente" Akkuladung: Deshalb wurde der Wagen so programmiert, dass der Akku vor allem dann geladen wird, wenn Strom aus regenerativer Produktion verfügbar und besonders günstig ist. Außerdem können die Prototypen ihren Strom auch wieder ins Netz einspeisen. Laut Opel Entwicklungschefin Rita Forst will man "ergebnisoffen" nach Lösungen suchen, wie man den volatilen Ökostrom intelligent speichern kann.

Intelligent oder nicht?

Der Erfolg eines solchen "Smart Grids" ist nicht garantiert. Ein Opel-Vertreter präsentierte auf einem Technikworkshop am 5. April folgendes Rechenbeispiel: Ein großes Pumpspeicherkraftwerk kann 8000 MWh speichern, um das Stromnetz einige Minuten puffern zu können. Das entspräche vier Millionen Elektroautos, wenn diese jeweils 2 kWh im Smart Grid zur Verfügung stellen würden. Für die Speicherung volatiler Energien wie der Windenergie könnten Elektroautos somit bestenfalls einen kleinen Beitrag leisten.