Sony BMG einigt sich in Rootkit-Affäre mit US-Handelsaufsicht

Das Plattenlabel hat sich gegenüber der Federal Trade Commission zur Einhaltung von Auflagen sowie zu Schadensersatzahlungen verpflichtet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 57 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Das Plattenlabel Sony BMG hat sich gegenüber der US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) dazu verpflichtet, jedem durch Kopierschutzsoftware geschädigten Computernutzer bis zu 150 US-Dollar Schadensersatz zu zahlen. Außerdem sollen die Käufer von CDs mit schädlicher DRM-Software ihren Tonträger bis zum 31. Juni 2007 austauschen können. Sony BMG verpflichtet sich weiter, die Kundschaft deutlich und ausführlich über die Grenzen der Musiknutzung bei Sony-BMG-CDs auszuklären, künftig nicht mehr versteckt Software auf Computern zu installieren, die Kunden nicht mehr mit Hilfe dieser Software auszuspionieren und jeder DRM-Software Deinstallationsroutinen mitzugeben. Das geht aus einer FTC-Mitteilung hervor.

Sony BMG habe Bundesgesetze verletzt, indem das Plattenlabel CDs verkauft hat, ohne die Kunden darüber aufzuklären, welche Software darauf enthalten ist und in welcher Weise das Abspielen und Kopieren der darauf enthalten Musik begrenzt wird, lauten die Vorwürfe der Handelsaufsicht. Zudem habe die Software das Hörverhalten der Kunden ausgekundschaftet, um ihnen gezielt Marketingbotschaften zukommen zu lassen. Außerdem habe die DRM-Software die Computernutzer großen Sicherheitsrisiken ausgesetzt.

Anfang November 2005 war bekannt geworden, dass Sony BMG die DRM-Software XCP und MediaMax versteckt eingesetzt hat, die unter anderem potenzielle Sicherheitslöcher reißt. 12 Millionen dieser CDs hatte Sony BMG verkauft. Momentan ist das Plattenlabel dabei, in den US-Bundesstaaten die Scherben zusammenzukehren.

Siehe zum Kopierschutz-Rootkit von Sony BMG auch: