Elektronische Gesundheitskarte: Rhön-Kliniken wollen mit Fallakte starten

Die Rhön-Klinikum AG, einer der größten privaten Klinikbetreiber, wollen auf der Basis der Spezifikationen der netzbasierten Fallakte eine eigene elektronische Patientenakte einführen.

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Von
  • Detlef Borchers

Die Rhön-Klinikum AG, einer der größten privaten Klinikbetreiber, wollen auf der Basis der Spezifikationen der netzbasierten Fallakte eine eigene elektronische Patientenakte einführen. Dies erklärt der Vorstandvorsitzende Wolfgang Pföhler in einem Interview, das in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift Euro am Sonntag erscheinen soll.

Nach Angaben von Pföhler wird die elektronische Akte bereits in zwei Krankenhäusern getestet. Sofern es gelingen sollte, das System als branchenweite Standardlösung zu etablieren, wäre der Datenabgleich mit anderen Leistungserbringern möglich, hofft Pföhler. Damit könnte die Patientenakte zum Turbolader für das deutsche Gesundheitssystem werden, in dem die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ins Stocken geraten ist.

Nach den Interview-Angaben von Pföhler ist die Patientenakte der Rhön-Klinikum AG kein passiver Datenspeicher, sondern mehr eine Art Suchmaschine, in der alle Daten zu einem Patienten in einer Abfrage zusammenlaufen. So könne sich der behandelnde Arzt bei Eingabe einer Diagnose gleich sehen, an welchen Krankheiten andere Patienten mit dieser Diagnose litten. Im Interview spricht Pföhler von einem "lernenden System, wie wir es von Google oder Amazon kennen". Die elektronische Rhön-Patientenakte soll die kommende elektronische Gesundheitskarte und die ärztlichen Heilberufsausweisen integrieren können.

Zur elektronischen Gesundheitskarte und der Reform des Gesundheitswesens siehe auch:

(Detlef Borchers) / (jk)