Toyota Yaris Hybrid im Fahrbericht

für den Yaris Hybrid hat Toyota seine Hybridtechnik um gut 20 Prozent zurechtgeschrumpft. Der erste Kleinwagen mit leistungs­verzeigtem Hybridantrieb ist zudem ein günstiges Angebot. Aber überzeugt er auch beim Fahren?

vorlesen Druckansicht 87 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • sle
Inhaltsverzeichnis

Amsterdam, 5. Juni 2012 – Toyota hält eisern an der leistungs­verzweigten Hybridtechnik fest, die sich anfühlt wie ein CVT, in Wirklichkeit aber auf einem Planetengetriebe beruht, welches die Kräfte von Elektro- und Verbrennungsmotor geschickt vermengt. Es gehört zum Konzept, dass dabei der Elektromotor nur wenig schwächer ist als der Verbrennungsmotor. Der Toyota-Hybrid ist ein astreiner Vollhybrid, der nicht nur in der Theorie bemerkenswert wenig verbraucht – der Prius zeigt es seit Jahren. Mit dem Yaris Hybrid bringt Toyota nun den Vollhybrid in die Kleinwagenklasse, wir haben ihn ausprobiert.

Wie gesagt, es bleibt beim leistungsverzweigten Vollhybrid, alle Komponenten fallen aber etwas kleiner aus. Anstelle des 1,8-Liter-Ottomotors wie im Auris oder Prius muss ein 1,5-Liter-Benziner genügen, der mit 74 statt 99 PS auch schwächer ausfällt. Auch beim Elektromotor, dem Getriebe, dem Inverter und der Hybridbatterie wurde abgespeckt. Der E-Motor leistet nur 45 statt 60 kW. Lohn der Mühen: Das Gesamtsystem wiegt nur 201 Kilo und ist damit 42 Kilo oder 20 Prozent leichter als im Auris Hybrid. Beim Energiespeicher setzt Toyota nach wie vor auf einen Nickel-Metallhydrid-Akku, nicht auf die neuere Lithium-Ionen-Technik. Zusammen mit dem Kraftstofftank findet der Akku Platz unter der Rückbank. Unter dem Ladeboden findet man keine Elektronikkomponenten, sondern ein Reserverad. Der Kofferraum bleibt so vollständig erhalten, er fasst wie beim konventionell angetriebenen Yaris 286 bis 786 Liter.

Toyota Yaris Hybrid im Fahrbericht (24 Bilder)

Toyota Yaris Hybrid: Der zweite Hybrid-Kleinwagen neben dem Jazz Hybrid startet am 16. Juni 2012.

Die Systemleistung gibt Toyota mit 100 PS an. Nominell braucht der Yaris Hybrid 11,8 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beschränkt sich auf 165 km/h. Selbst diese Werte erscheinen beim Fahren subjektiv optimistisch. Beim Losfahren fühlt man zwar den Schwung von unten heraus, der dem Elektromotor zu verdanken ist. Doch der hält nicht lange vor. Gibt man mehr Gas, beginnt der Antrieb regelrecht zu röhren. Das lästige Motorgeräusch kommt dem Verbrauch durchaus zugute, denn man lässt es unwillkürlich ruhiger angehen.