CES

Intels CES-Vorschau: weniger Viiv, 45 nm im Notebook, Supermini-SSD

Schon jetzt hat Intel die CES-Neuigkeiten angekündigt: Mobilprozessoren in 45-nm-Technik und centgroße Flash-Festplatten. Von der Viiv-Marke für Unterhaltungselektronik rückt Intel langsam ab.

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Am gestrigen Freitag hat Intel in San Francisco angekündigt, welche Neuigkeiten das Unternehmen auf der Unterhaltungselektronik-Messe CES (7. bis 10. Januar 2008 in Las Vegas) vorführen will. Dazu gehören neue Mobilprozessoren und nur centgroße Flash-Festplatten. Die schon häufiger gezeigten Mobilen Internetgeräte (MIDs) will Intel weiter propagieren, die Marke Viiv für Unterhaltungselektronik spielt hingegen keine Rolle mehr.

Die im November eingeführte 45-nm-Version des Core 2 Duo (Penryn) wird in einer Mobilversion mit bis zu 6 MByte L2-Cache erscheinen – der aktuelle Core 2 Duo für Notebooks hat 2 oder 4 MByte. Die Leistungsaufnahme im für die Akkulaufzeit wichtigen Idle-Modus will Intel um 95 Prozent gesenkt haben; weil in schon die aktuellen Versionen in diesem Modus nur sehr wenig Strom aufnehmen, dürfte das die Laufzeit um bestenfalls 15 Prozent verlängern. Die Chipsatz-Anbindung (FSB800) und die maximale Leistungsaufnahme (35 Watt) bleiben unverändert, sodass Penryn nach einem BIOS-Update auch in vielen aktuellen Core-2-Notebooks laufen dürfte. Taktraten und Preise verrät Intel noch nicht.

Der Chipsatz Mobile 965 bekommt ein kleines Stromspar-Update: Intel will einen SATA Traffic Monitor und einen neuen Stromsparmodus einbauen. Zudem soll der Grafikkern des GM965 bei der Videowiedergabe effizienter arbeiten. Dadurch soll der Prozessor häufiger im Idle-Modus bleiben; Intels Mobile Marketing Manager Brian Tucker bezeichnete das laut The Register als HUGI: hurry up and get idle. Ein schnellerer Frontside-Bus und ein WLAN-Modul mit WiMax sollen erst mit der Montevina-Plattform kommen.

Das Flash-Laufwerk Z-P140 (SSD, Solid State Drive) soll speziell für PDAs, Smartphones, MP3-Playern, UMPCs, MIDs und anderen kleinen Gerätchen als Speicher dienen. Intel stellt es mit Kapazitäten zwischen 2 bis 16 GByte Kapazität her. Mit 12 mm × 18 mm bei 1,8 mm Dicke ist der Speicherzwerg kaum größer als ein einzelner Flash-Chip. Elektrisch folgt das Interface dem PATA-Standard. Dennoch sind die Laufwerke nicht wechselbar, sondern werden auf die Hauptplatine gelötet. Den Einstieg in den Flash/SSD-Markt hatte Intel schon im März vollzogen. Die bisherigen, vermutlich in Kooperation mit SanDisk gefertigten Flash-Laufwerke vom Typ Z-U130 haben hingegen ein USB-Interface.

Zu den bekannten Informationen zur zugehörigen Ultramobilplattform Menlow mit dem Prozessor Silverthorne und dem Grafikchipsatz Poulsbo gab Intel keine neuen Informationen, sondern bekräftigte nur die Roadmap – erste Geräte sollen im ersten Halbjahr 2008 erhältlich sein.

Die Marke Viiv will Intel nicht mehr wie zwischenzeitlich vorgeführt für eigenständige Unterhaltungselektronik fortführen, sondern nur noch als Kennzeichnung für PCs verwenden. Die Clients wie DVD-Player, Internet-Geräte mit TV-Anschluss oder ähnliches sollen natürlich mit Intel-Prozessoren arbeiten, aber es muss nicht der "Core 2 Processor with Viiv Technology" sein. Stattdessen will Intel dort kostengünstige und energieeffiziente SoC (System-on-Chip) wie den CE 2110 und den im September angekündigten Canmore sehen – ganz ohne Viiv.

Der Vizepräsident der Digital Home Group Jeffrey McCrea sagte laut Wall Street Journal, die Viiv-Zertifizierung sei auch deswegen nicht mehr notwendig, weil Windows Vista die benötigten Funktionen mitbringt. Wirklich interessante Fähigkeiten wie HD ready 1080p oder gar die von noch keinem Logo überprüfte 24p-Unterstützung deckte die Viiv-Zertifizierung sowieso nicht ab. (jow)