Hewlett-Packards Umsatz und Gewinn schrumpfen
In allen HP-Sparten außer dem Service-Geschäft gingen die Umsätze zurück, im PC-Geschäft um fast 20 Prozent. Sogar die zuletzt so erfolgreichen Notebooks verkauften sich schlechter.
Hewlett-Packard, seit einiger Zeit auf Platz 1 unter den weltgrößten PC-Herstellern, hat wegen eines weit schwächeren Computergeschäfts und Kosten für den Jobabbau zuletzt einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Der US-Konzern schraubte angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise seine Geschäftsaussichten zurück und sorgte damit für Enttäuschung unter den Investoren – zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2008 hatte HP trotz "schwierigen Umfelds" seine Prognosen noch bekräftigt und betont, man werde den düsteren Konjunkturaussichten trotzen.
Der Nettogewinn fiel im ersten Quartal des HP-Geschäftsjahrs um 13 Prozent auf 1,854 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz stieg nur durch die Übernahme des IT-Dienstleisters EDS leicht um ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar. Die Aktie stand nachbörslich deutlich unter Druck. Der Konzern gilt als wichtiges Barometer für die weiteren Aussichten der IT-Branche und der Wirtschaft insgesamt. HP habe sich als Marktführer in einem harten Umfeld gut geschlagen, sagte Konzernchef Mark Hurd.
HP ist mit einer breiten Palette für Krisenzeiten besser gerüstet als einige Konkurrenten. Wachstumsfeld ist das Servicegeschäft, das sich zuletzt durch den EDS-Kauf auf einen Umsatz von 8,7 Milliarden Dollar mehr als verdoppelte. Das Dienstleistungsgeschäft verspricht stabilere Umsätze und höhere Margen. Gerade in einer Konjunkturflaute lagern zudem viele Unternehmen Service an Dienstleister aus.
Dagegen fielen in allen anderen HP-Sparten die Umsätze, so im PC-Geschäft um fast 20 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn brach hier sogar um mehr als 30 Prozent ein. Sogar die zuletzt so erfolgreichen tragbaren Computer verkauften sich schlechter. Bergab ging es ebenso bei den Umsätzen in der Druckersparte (minus 19 Prozent), im Server-Bereich (–18 %) und bei Software (–7 %).
Wegen der EDS-Übernahme streicht HP derzeit weltweit fast 25.000 Stellen. In Deutschland fallen binnen der nächsten zwei Jahre 1400 Jobs weg. Für HP arbeiten in Deutschland bisher 8500 und für EDS weitere 4200 Menschen.
Mit seinem um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie traf HP zwar die Analystenschätzungen. Im gesamten Geschäftsjahr (das am 31. 10. endet) erwartet der Konzern nun aber auch wegen negativer Währungseffekte einen zwei bis fünf Prozent niedrigeren Umsatz als im Vorjahr. Die Gewinnprognose je Aktie kürzte HP auf 3,76 bis 3,88 Dollar. Im laufenden zweiten Geschäftsquartal soll das Ergebnis zwischen 0,84 bis 0,86 Dollar liegen bei einem Umsatzminus von zwei bis drei Prozent.
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Umsatz und Gewinnentwicklung bei Hewlett-Packard in US-Dollar |
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| (Das Geschäftsjahr beginnt jeweils Anfang November) | ||
| Quartal | Umsatz |
Nettogewinn/ -verlust |
| 3/02 | 16.530 Mio. | –2.030 Mio.* |
| 4/02 | 18.050 Mio. | 390 Mio. |
| 1/03 | 17.900 Mio. | 721 Mio. |
| 2/03 | 17.890 Mio. | 659 Mio. |
| 3/03 | 17.350 Mio. | 297 Mio. |
| 4/03 | 18.900 Mio. | 862 Mio. |
| 1/04 | 19.500 Mio. | 936 Mio. |
| 2/04 | 20.100 Mio. | 884 Mio. |
| 3/04 | 18.900 Mio. | 586 Mio. |
| 4/04 | 21.400 Mio. | 1.100 Mio. |
| 1/05 | 21.500 Mio. | 943 Mio. |
| 2/05 | 21.600 Mio. | 966 Mio. |
| 3/05 | 20.759 Mio. | 73 Mio. ** |
| 4/05 | 22.913 Mio. | 416 Mio. |
| 1/06 | 22.659 Mio. | 1.227 Mio. |
| 2/06 | 22.554 Mio. | 1.456 Mio. |
| 3/06 | 21.890 Mio. | 1.375 Mio. |
| 4/06 | 24.555 Mio. | 1.697 Mio. |
| 1/07 | 25.082 Mio. | 1.547 Mio. |
| 2/07 | 25.500 Mio. | 1.770 Mio. |
| 3/07 | 25.377 Mio. | 1.779 Mio. |
| 4/07 | 28.293 Mio. | 2.164 Mio. |
| 1/08 | 28.467 Mio. | 2.133 Mio. |
| 2/08 | 28.262 Mio. | 2.057 Mio. |
| 3/08 | 28.032 Mio. | 2.027 Mio. |
| 4/08 | 33.603 Mio. | 2.112 Mio. |
| 1/09 | 28.800 Mio. | 1.854 Mio. |
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* Erstes Quartal nach der Fusion mit Compaq. ** Eingerechnet sind einmalige Steuerbelastungen von 988 Mio. US-Dollar. |
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(dpa) / (jk)