Daimler testet vernetzte Lkw-Konvois in USA

Daimler darf auf öffentlichen Straßen in den USA eine Technik testen, bei der vernetzte Lkw im Verbund fahren. So soll Energie gespart und die Sicherheit erhöht werden

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Daimler testet vernetzte Lkw-Konvois in USA

(Bild: daimler.com)

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  • dpa

Im vordersten Fahrzeug gibt ein Mensch das Tempo vor, in denen dahinter regeln Computer den Abstand, nötigenfalls bis zum Stillstand. Ihre Fahrer sollen aber stets eingreifen können.

(Bild: Daimler )

Daimler hat die Erlaubnis bekommen, auf öffentlichen Straßen im US-Bundesstaat Oregon "Truck Platooning" zu testen. Dabei werden Lkw so miteinander vernetzt, dass sie automatisch in einem konstanten Abstand hintereinander herfahren. Das soll die Fahrer entlasten und durch Windschatten in verringerten Fahrzeug-Abständen Kraftstoff einsparen.

Zuvor hatte Daimler das Platooning auf der Teststrecke von Daimler Trucks North America (DTNA) in Madras, Oregon getestet. Die Regulierungsbehörde Oregon Department of Transportation (ODOT) habe daraufhin grünes Licht gegeben, die Tests auf öffentlichen Straßen fortzuführen, teilt Daimler mit. Zunächst soll die Technik 2018 zusammen mit Kunden in zwei gekoppelten Sattelschlepper-Kombinationen Freightliner New Cascadia getestet werden.

Erfahrungen hat Daimler unter anderem während der European Truck Platooning Challenge gesammelt. Dabei sind voriges Jahr in einer mehrtägigen Sternfahrt durch fünf europäische Länder sechs Konvois halb-automatischer Lastwagen nach Rotterdam gefahren.

Im Freightliner New Cascadia ist WLAN-basierte Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation (V2V) unter dem Produktnamen Detroit Assurance 4.0 verbaut. Dazu zählen Abstandshalte-Assistent (Adaptive Cruise Control), Spurhalte-Assistent (Lane Departure Assist) und Notbremsassistent (Active Brake Assist 4). Neben den Umweltaspekten weist Daimler auch auf eine möglicherweise verbesserte Sicherheit hin: "Während die Reaktionszeit eines Kraftfahrers bei durchschnittlich einer bis zwei Sekunden liegt, verringert die V2V Kommunikation die Reaktionszeit auf 0,2 bis 0,3 Sekunden."

Im Frühjahr 2018 will die VW-Tochter MAN vernetzte Lkw auf der Autobahn zwischen Nürnberg und München erproben. Eine Sprecherin von Volkswagen Truck & Bus sagte: "Wir rechnen damit, dass sich 'Platooning' in den kommenden Jahren etablieren wird, wenn der Gesetzgeber die dafür notwendigen Voraussetzungen schaffen wird". (anw)