Im Test: Nissan Leaf

Wer im neuen Nissan Leaf Platz nimmt, bekommt sofort den Eindruck eines harmonischen und in sich stimmigen Autos. Eine Wahrnehmung, die sich beim Fahren fortsetzt. Die zweite Generation hat gute Chancen, den Erfolg des Vorgängers fortzusetzen

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Nissan Leaf
Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
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Der passt. Wer im neuen Nissan Leaf Platz nimmt, bekommt sofort den Eindruck eines harmonischen und in sich stimmigen Autos. Eine Wahrnehmung, die sich beim Fahren fortsetzt. Die zweite Generation des meist verkauften batterieelektrischen Autos der Welt lässt sich leicht und präzise steuern. Der Nissan fährt sich simpel und mühelos, er hat viel Kraft – und er ist mehrere Tausend Euro preisgünstiger als der direkte Konkurrent VW e-Golf.

Die japanischen Designer haben den neuen Leaf weniger polarisierend als den Vorgänger gestaltet. Er fügt sich in die Formensprache der Marke ein und er verzichtet darauf, mit übertriebenen Elementen Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu wollen. Diese Entdramatisierung hat dem Leaf gutgetan, er sieht einfach besser aus. Er hat seine Sonderstellung aufgegeben und dokumentiert damit optisch, dass er zuerst Auto und danach Elektroauto ist.

Im Test: Nissan Leaf (16 Bilder)

Die zweite Generation des Nissan Leaf wird ab sofort in Deutschland ausgeliefert. Das japanische Unternehmen hat die Erfahrung des meistverkauften batterieelektrischen Autos der Welt genutzt und ein sehr harmonisches, kraftvolles und preiswĂĽrdiges Produkt gebaut.
(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Mit 4,49 Meter Länge übertrifft er einen Volkswagen e-Golf um 22 Zentimeter. Ein Plus, von dem im Innenraum die Passagiere auf dem Rücksitz profitieren. Das Kofferraumvolumen beträgt nach VDA-Messung und mit Abdeckung 394 Liter (Testwagen in Tekna-Ausstattung: 385 l wegen des Bose-Subwoofers). Ein e-Golf fasst lediglich 341 Liter. Mit dem Modellwechsel ist der Leaf zwar je nach Variante ein bis zwei Zentimeter flacher geworden; die Kopffreiheit bleibt trotzdem großzügig.

Mit der von zuletzt 30 auf jetzt 40 kWh gewachsenen Batteriekapazität ist auch die Motorleistung angestiegen: 110 kW stehen aus dem Nichts zur Verfügung. Genug für knapp acht Sekunden für den Standardspurt und eine Beschleunigung, die unaufhaltsam bis zur elektronisch limitierten Höchstgeschwindigkeit von 144 km/h weitergeht. Der Nissan Leaf fährt sich souverän und vibrationsfrei. So soll es sein, wenn man rein elektrisch unterwegs ist.

Auffällig ist die verbesserte Feinabstimmung: So ist die Balance in schnellen Kurven noch perfekter. Der Leaf bleibt sehr lange neutral. Obwohl die Verbundlenkerhinterachse keine aufwendige Konstruktion ist, sind hier keine Schwächen erkennbar. Die Traktion des vorderradgetriebenen Autos ist ebenfalls okay; allein der Wendekreis (Testwagen Tekna: 11,66 Meter / Versionen mit 16-Zoll-Rädern: 10,84 Meter) könnte kleiner sein.

Der Nissan Leaf steht exemplarisch für das sukzessive Gleichziehen der batterieelektrischen Autos mit konventionell angetriebenen Pkw: In der Gesamtbewertung werden Aspekte wie Platzangebot oder Fahrwerkskomfort wichtiger, weil die konzeptbedingten Abstriche des Elektroautos an sich kleiner werden. Das ist positiv, denn der Käufer sollte nicht in der Situation sein, den Wunsch nach dem Aus des Verbrennungsmotors mit diversen Nachteilen zu bezahlen.