Mazda 3 2.0 i-stop: Benziner mit neuartigem Start-Stopp-System in der Praxis

Das Start-Stopp-System des Kompakten mit Benzin-Direkt­einsprit­zer ist eine Neuentwicklung der Japaner, die im Gegensatz zur Konkurrenz ohne elektrischen Anlasser auskommen könnte

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Potsdam, 27. Juni 2009 – Was Otto Normalverbraucher in Rage bringt, macht uns auf unserer Probefahrt ausnahmsweise Freude: Der dichte Berufsverkehr, der durch die eigentümliche Logik, nach der die Ampelphasen mancherorts aufeinander abgestimmt sind, eher noch weiter entschleunigt denn geregelt wird, ist das perfekte Revier für den Mazda 3 2.0 i-stop. Jedes Mal, wenn eine Ampel auf Grün springt und ich die Kupplung trete, um den ersten Gang einzulegen, bin ich überrascht: Der Motor springt an. Dabei habe ich gar nicht bemerkt, dass er zuvor selbsttätig ein Päuschen eingelegt hatte.

Nun bringt also auch Mazda eine Start-Stopp-Automatik auf den Markt, zuerst in der neuen Generation des Kompaktmodells 3 und zunächst ausschließlich in Kombination mit einem neuen Zweiliter-Benziner mit Direkteinspritzung. Der soll gegenüber dem bisher eingesetzten, ebenfalls 2,0 Liter großen Ottomotor 14 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Mazdas Start-Stopp-System hört auf den Namen "i-stop" und ist mehr als eine Nachahmung vorhandener Angebote. Die Japaner haben sich an eine komplette Neuentwicklung gemacht, die sich von den bisher verfügbaren Systemen anderer Hersteller wesentlich dadurch unterscheidet, dass dem elektrischen Anlasser nur noch eine Hilfsfunktion zukommt.

Mazda 3 2.0 i-stop: Benziner mit neuartigem Start-Stopp-System in der Praxis (26 Bilder)

Der Mazda 3 ist kĂĽnftig auch mit einer Start-Stopp-Automatik im Angebot.

Als erster Pkw-Hersteller überhaupt setzen die Japaner in der Serie darauf, bei ausgeschaltetem Motor das Kraftstoff-Luftgemisch in einem der Zylinder zu zünden und auf diese Weise den Motor wieder anzuwerfen. Betätigt der Fahrer bei stehendem Auto die Kupplung und gibt so das Start-Signal, wird von der Einspritzanlage Kraftstoff zunächst direkt in diesen Zylinder gespritzt und dort zerstäubt. Aus dem Entzünden des Benzin-Luftgemischs resultiert eine Abwärtsbewegung des Kolbens. Zeitgleich versetzt der elektrische Anlasser der Kurbelwelle einen zusätzlichen kleinen Drehimpuls. Das von Mazda zunächst als SISS vorgestellte "Smart Idle Stop System" funktioniert jedoch nur in Kombination mit einer Direkteinspritzung, die bei stehendem Motor Kraftstoff einspritzen kann. Bei einer Saugrohreinspritzung ist das naturgemäß nicht möglich, denn ein stehender Saugmotor kann nun mal kein Gemisch ansaugen. Mit einem Wert von 0,35 Sekunden erledigt Mazdas i-stop/SISS dem Hersteller zufolge den Neustart doppelt so schnell wie beispielsweise die Start-Stopp-Systeme von BMW oder Toyota.