Elektroauto-Test Mercedes-Benz EQA 250: Triple A

Einige Hoffnung liegt im neuen Elektro-Benz EQA. Der wird das neue Auto mehr als gerecht: Es gelang deutlich besser als erwartet.

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Mercedes EQA 250

(Bild: Clemens Gleich)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Clemens Gleich
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Für den EQC kritisierte die Fachpresse Mercedes gern und ausdauernd, teils bis heute. Angesichts der kurz vorher erfolgten EQS-Plattform-Ankündigung war ein E-Auto auf einer Verbrennerplattform im Kontrast wohl etwas enttäuschend. Beim EQA geht es den Meisten andersherum: Man erwartet ein Auto im Bereich "so lala", doch Mercedes liefert ein tolles Auto, das seine Kundschaft dort finden wird, wo sie auch die Plattformmodelle des GLA finden: Menschen, die hohe, nicht zu große Autos suchen, jetzt elektrisch angetrieben. Wer sich denkt "... aber wie sieht das AUS?", gehört schlicht nicht zur Zielgruppe. Zu Sinn oder Unsinn von Mode und SUV verweise ich Sie auf unser umfangreiches Archiv zu diesem Thema.

Wenn ein Auto diesen "guten Eindruck" erweckt, liegt das meistens an einem rund geschnürten Gesamtpaket. Der EQA erinnert mich positiv an den Kia e-Soul (Test): Frontantrieb, Verbrenner-Plattform, hoher Laderaum, gute Effizienz. Die Jahre zwischen e-Soul und EQA sowie die deutsche Aufpreisphilosophie fügten dem hinzu: eine superschicke Kabine, das Klassenprimus-Infotainment-System, die Klassenprimus-Sprachbedienung, eine noch niedrigere Geräuschkulisse auf der Autobahn, ein brauchbares Reichweiten-Schätzeisen und einen leider derzeit noch unbrauchbaren automatischen Ladeplaner im Navi (dazu gleich mehr). Gutes Konzept, solide Ausführung – die Prognose guter Verkäufe fällt leicht.

140 kW Frontantrieb mit fettem Drehmoment: Ja, da hat die Schlupfregelung beim Anfahren schon einmal zu tun. Insgesamt bringt der EQA die Leistung über den Anpressdruck der Batterie jedoch ganz gut auf den Boden. Die zusätzliche Leistung hilft vor allem bei Überholvorgängen oder auf der Autobahn. Obwohl Daimler den Konfigurator mit "EQA Offroader" betitelt, sollte Sie schon das Aussehen des Autos darüber informiert haben, dass der EQA ein Straßenauto ist. Das Differenzial ist offen, ein durchdrehendes Rad fängt das ESP ein. Das funktioniert wie anderswo auch, bedeutet: Es ist völlig ausreichend für den Fortbewegungsbetrieb.