Elektroautos: Volkswagen will das Laden erleichtern

Plug & Charge soll in Elektroautos von Volkswagen künftig ebenso Standard sein wie das bidirektionale Laden. Außerdem wird die Ladeleistung angehoben.

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VW ID.3

Das Laden von Elektroautos soll einfacher werden, der Stromspeicher sich zudem flexibler nutzen lassen. Im Bild: VW ID.3 (Test)

(Bild: Schwarzer)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz
  • mit Material der dpa
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Volkswagen setzt all seine Hoffnungen auf den batterieelektrischen Antrieb. Der Konzern hat dafür gewaltige Investitionsmittel freigegeben. Langsam wird sichtbar, was die Kunden davon haben. So soll unter anderem das Bezahlen von Strom, der an öffentlichen Ladestationen geladen wurde, deutlich einfacher werden als bisher.

Bislang benötigt der E-Autofahrer eine Karte oder eine App, um die Ladesäule freizuschalten. Künftig soll diese Kommunikation zwischen Auto und Ladesäule ablaufen, ohne dass sich der Fahrer legitimieren muss. Plug & Charge würde das Laden erheblich vereinfachen. Das stehe kurz vor der Einführung, sagt Volkswagen.

Nutzer von E-Autos aus dem Volkswagen-Konzern sollen zudem bald Zugriff auf ein größeres Ladenetz erhalten. Zu den heute gut 270.000 angebundenen öffentlichen Ladepunkten in Europa sollen bis 2025 rund 53.000 mit Partnern und Händlern hinzukommen. Laden ohne Karte werde ab dem neuen Jahr im Netz des Konsortiums Ionity sowie an Stationen von Aral, BP oder EON möglich sein.

Weitere Lademöglichkeiten zu schaffen gilt als zentrale Bedingung, um den Hochlauf der Elektromobilität aufrechterhalten zu können. Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess sagte jüngst zu Kritik an schleppender Planung mit einzelnen Tankstellenbetreibern: "Ich glaube fast, dass das Ladenetz derzeit schneller wächst als der Absatz der E-Fahrzeuge. Das Laden wird nicht der Engpass bleiben in der Elektrifizierung, die größere Herausforderung wird die Batteriefertigung sein."

Aufladen von Elektroautos

Volkswagen erweitert auch das Geschäft mit Energiedienstleistungen. So sollen E-Autos künftig etwa nicht benötigten Strom ins öffentliche Netz oder ins eigene Haus einspeisen können. Umgekehrt werde sich der Wagen gezielt dann laden lassen, wenn gerade besonders viel erneuerbar produzierte Elektrizität aus Wind- oder Solarkraft verfügbar ist. Stromerzeuger müssen ihre Anlagen bei Spitzenlasten teils abregeln, solange es nicht hinreichende Speicherkapazitäten im Netz gibt.

Volkswagen-Managerin Elke Temme sagte, wenn die Batterien der E-Fahrzeuge selbst als mobile, kleine Speicher angesehen würden, könne die Energieeffizienz verbessert werden. Das sogenannte bidirektionale Laden ist nach Angaben von Volkswagen kurz vor der Markteinführung.

Laut einer Kundenbefragung nutzt die Mehrheit (67 Prozent) das E-Auto für tägliche Strecken zwischen 11 und 50 Kilometern. 70 Prozent laden den Wagen zu Hause, ein ebenso großer Anteil nutzt nur Ökostrom. Das ist auch die Voraussetzung, um die Förderung für eine Wallbox zu bekommen.

Die Aufladung an einer Schnellladesäule ist für die meisten Nutzer die Ausnahme. Dennoch hat Volkswagen auch in diesem Bereich nachgelegt, allerdings zumindest vorerst nur bei den 77-kWh-Batterien. Bislang lag die maximale Ladeleistung bei 125 kW, nun sind bis zu 135 kW möglich. Im VW ID.5 GTX sollen es 150 kW sein. Von dieser kleinen Verbesserung profitieren auch die Bestandskunden: Volkswagen will die etwas höhere maximale Ladeleistung in allen ID-Modellen mit 77-kWh-Batterie per Software-Update nachrüsten. In diesem Zug wird auch ein "Battery Care Mode" angeboten, der den Ladestand auf maximal 80 Prozent begrenzt. Das soll die Batterie schonen.

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(mfz)