VW: ab 2024 nur noch vollelektrische Autos für Norwegen

Der norwegische Volkswagen-Importeur Møller Mobility Group will ab 2024 keine Verbrenner und Plug-in-Hybride mehr importieren.

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(Bild: BoJack/Shutterstock.com)

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In Norwegen will Volkswagen weitaus früher als in anderen europäischen Staaten den Verkauf von Verbrennern und Plug-in-Hybriden einstellen. Laut einem Zeitungsbericht kündigte dies der Chef des norwegischen Volkswagen-Importeurs Møller Mobility Group, Tore Hekneby, an.

Norwegen setzt seit geraumer Zeit ambitionierte Ziele für die Emissionsfreiheit des Fahrzeugbestands. Der Anteil an Elektroautos am Bestand liegt dort bei mittlerweile 18 Prozent, bei den Neuzulassungszahlen steigt der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge stetig.

Der Gesetzgeber hat bisher beschlossen, dass ab 2026 nur noch emissionsfreie Autos in Norwegen verkauft werden dürfen. Laut Hekneby möchte er mit Volkswagen bewusst dieses Ziel unterschreiten und hofft auf noch ambitioniertere Ziele der Regierung. So wünscht er sich ein klar benanntes Datum, ab dem mindestens die Hälfte des Fahrzeugbestands emissionsfrei sein muss.

Hekneby untermauert seinen Wunsch mit Ergebnissen aus einem Bericht des Instituts für Verkehrswirtschaft. Dieses habe errechnet, dass 50 Prozent der Pkw-Flotte im Jahr 2036 elektrifiziert sein könnten, wenn alle Instrumente und Anreize wie heute beibehalten werden, inklusive einer entfallenden Mehrwertsteuer auf Elektroautos.

Diese Mehrwertsteuerbefreiung soll allerdings mit dem Jahreswechsel entfallen. Hekneby schätzt, dass allein durch das Entfallen dieser Förderung das Ziel von 50 Prozent emissionsfreien Fahrzeugen des Fahrzeugbestands erst 2042 erreicht werden könne. Volkswagen würde lieber im Jahr 2035 so weit sein, erklärt er. Eine Förderung, die auch das Abwracken einbeziehen würde, wäre etwas eine Möglichkeit zur Beschleunigung. Gehe die Regierung hier mutig voran, wolle dies auch Hekneby tun und das bisher gesetzte Ziel der emissionsfreien Produktpalette ab 2026 um zwei Jahre unterschreiten.

Ein Nadelöhr, welches seine Forderung torpediert, legt Hekneby zugleich offen. Momentan mangelt es Autokäuferinnen und -käufern derzeit oft nicht an dem Willen zum Umstieg, sondern die Verfügbarkeit der Modelle bremse ihn. Die Autoverkäufe würden hierunter aber nicht stark leiden. Es ginge um verschobene, nicht "verlorene" Käufe. Für alle sei klar, dass "die Pandemie, der Krieg in Europa, die Shutdowns in China" Faktoren seien, die außerhalb jedermanns Kontrolle Einfluss nehmen würden.

(kbe)