Continental plant mit Aurora "Hardware-as-a-Service" für autonome Lkw in den USA
Fahrermangel, Energiekosten und Zeitdruck – die Logistikbranche hofft stark auf autonome Lkw. In diesen Markt strebt zunächst US-weit Continental mit Aurora.
Der deutsche Autoindustrie-Zulieferer Continental und das US-Unternehmen Aurora wollen gemeinsam ein System für fahrerlose Lkw in den USA aufbauen. Sie wollen Spediteuren und Flottenbetreibern ein finanziell attraktives Angebot für selbstfahrende Lastwagen inklusive Wartung und Instandhaltung aus einer Hand auf "Hardware-as-a-Service"-Basis bieten – ähnlich dem Modell, wie man es aus der Computerbranche kennt.
Lenk- und Ruhezeiten kein Thema
Ihrer Pressemeldung zufolge könnten autonome Lkw die Strecke Berlin-Madrid (respektive Dallas-Los Angeles) in weniger als 24 Stunden bewältigen. Lenk- und Ruhezeiten sind kein Thema. Dabei soll der Kraftstoffverbrauch um rund zehn Prozent sinken und die Lieferzeit bis zu dreimal kürzer sein als die eines menschlichen Fahrers. Zudem soll die Effizienz durch höhere Auslastung steigen. Nicht zuletzt sollen automatische Fahrzeuge fehlerfrei und damit sicherer fahren als menschliche Chauffeure.
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Hoch automatisierte Fahrerunterstützung
Aurora bringt bereits eine über Jahre entwickelte Komplettlösung aus Hard- und Software – den Aurora Driver – in diese Partnerschaft ein, Continental-Chef Setzer bezeichnet sie als "branchenführend". Aurora arbeitet unter anderem bereits mit Toyota, FedEx, Volvo Trucks, PACCAR, Uber, Uber Freight USA zusammen. Mit Aurora Horizon bestehe zudem eine hoch automatisierte Fahrerunterstützung, die zu einem voll autonomen System weiterentwickelt werden soll.
Continental soll dafür eine sichere und zuverlässige Anwendung im Fahrzeug inklusive eines neuen Rückfallsystems entwickeln. Dabei kann das Unternehmen auf eine Reihe von Sensoren, Steuergeräten für das assistierte und automatisierte Fahren, Hochleistungsrechner, Telematik-Komponenten und mehr zurückgreifen. Neuentwicklungen sollen von jahrzehntelanger Erfahrung auf diesen Gebieten profitieren. Continental obliegt auch die Betreuung des Aurora Driver über seinen gesamten Lebenszyklus von der Fertigung bis zu seiner Außerbetriebnahme. Die gemeinsame Fertigung in den USA soll 2027 beginnen.
Hardware-als-Service-Geschäftsbeziehung
Eine für die Branche neue Komponente im Geschäftsmodell von Continental und Aurora ist eine Hardware-als-Service-Geschäftsbeziehung. In ihr sollen autonome Fahrersysteme mit den Kunden über die Aurora Horizon Plattform auf Kilometerbasis abgerechnet werden.
(fpi)